Soraya Y. ist zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatte am 30. Juli 2015 ihr Kind auf einer Damentoilette eines Parkhauses am Terminal II des Münchner Flughafens geboren, mit der Nabelschnur stranguliert und leblos in der Kloschüssel zurückgelassen. Das kleine Mädchen hat es überlebt und lebt heute bei Pflegeeltern
(Update 25.6.2016) Die 24-jährige Soraya Y. muss nach den Berichten mehrerer Münchner Medien fünf Jahre und drei Monate Gefängnis. Das Gericht hat es als erwiesen angesehen, dass die Frau im Juli 2015 ein kleines Mädchen auf einer Flughafentoilette geboren hatte, es anschließend mit der Nabelschnur stranguliert hatte und dann in der Spülung zurückgelassen hatte.
(Update 11.8.2015) Wie berichtet, wurde am Nachmittag des 30.07.2015 in einer Damentoilette am Flughafen München ein neugeborenes Mädchen aufgefunden und unter lebensbedrohlichen Umständen in eine Münchner Klinik geflogen. Dort bekam das Kind den Namen Franziska und muss weiterhin intensivmedizinisch versorgt werden.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Landshut und der Kriminalpolizei Erding führten nun auf die Spur einer 23-jährigen Frau, die am Donnerstag, 6. August 2015, von Beamten der Kripo Heidenheim an der Brenz festgenommen wurde. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Landshut wurde die Tatverdächtige noch am Freitagnachmittag, 7.8.2015, dem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Die 23-Jährige bestreitet die zur Last gelegte Tat eines versuchten Tötungsdeliktes. Sie leugnet bislang das Bestehen einer Schwangerschaft. Das seit 11.8.2015 vorliegende Ergebnis des beauftragten DNA-Vergleiches bestätigt aber den konkreten Tatverdacht gegen die Mutter.
Auf die Spur der Beschuldigten kam die Kripo in Erding durch einen Zeugenhinweis eines Münchners. Dieser hatte aus Dubai eine seltene Katze nach München transportieren lassen. Die Beschuldigte fungierte als sogenannte „Katzenpatin“, die sich zu diesem Zeitpunkt als „Au-Pair-Mädchen“ dort bei einer Gastfamilie aufgehalten hat. Nach Ankunft des Flugzeuges gegen 13 Uhr am Flughafen München bemerkte der Zeuge die offensichtlich bestehende Schwangerschaft. Gleichzeitig schien die Frau nervlich sehr angespannt zu sein, was sie mit Flugturbulenzen erklärte. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 23-Jährige wenig später in der Toilette das Kind zur Welt brachte, es in lebensbedrohlicher Situation zurückließ und dann von ihren Eltern zu ihrem Wohnsitz nach Heidenheim gebracht wurde.
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(31.7.2015) Eine Passagierin wurde auf die Situation aufmerksam, als sie die Toilette betrat und informierte einen zufällig vor Ort anwesenden Beamten der Bundespolizei. Die Polizei geht davon aus, dass die Geburt unmittelbar vor dem Auffinden des Neugeborenen auf der Toilette erfolgt ist. Gemeinsam mit zwei hinzugekommenen Ärzten wurde das Neugeborene bis zum Eintreffen des verständigten Notarztes erstversorgt. Der Säugling wurde dann mit einem Rettungshubschrauber in eine Münchner Klinik gebracht. Nach Auskunft der behandelnden Ärzte hat das neugeborene Mädchen gute Überlebenschancen, wird aber weiterhin intensivmedizinisch betreut.
Die Flughafenpolizei leitete vor Ort eine Fahndung nach der Mutter ein, die offensichtlich das Kind nach der Geburt in der Spülung der Toilette zurückgelassen hatte. Die Ermittlungen zum Verbleib und der Identität der Mutter werden von der Staatsanwaltschaft Landshut und der Kriminalpolizei Erding geführt. Es wurde eine Ermittlungsgruppe einrichtet. Inzwischen erhielt die Kripo Erding einen Hinweis auf eine bislang unbekannte Zeugin, die gestern zur tatrelevanten Zeit gegen 14.30 Uhr vor dem Eingang im dortigen Vorraum der Damentoilette offensichtlich wartete. Diese Frau wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Ebenso werden weitere Besucher des Toilettenbereiches im Zeitraum von 14.30 bis 15.15 Uhr gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Erding in Verbindung zu setzen.
Die Kripo Erding bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung des Sachverhaltes und dem Verbleib der Kindsmutter. Sachdienliche Hinweise werden erbeten unter der Tel. Nr. 08122 / 968-0 oder nimmt jede andere Polizeidienststelle entgegen.