Eine alte Flüchtlingsroute lebt der Feststellung der Bundespolizei wieder auf. Vermehrt kommen Flüchtlinge aus Italien nach München, die in Güterzügen reisen. Alleine im Oktober hat die Polizei im Rangierbahnhof München-Ost knapp 50 Personen aufgegriffen, die sich in Güterwaggons versteckt hatten oder über die Gleise gelaufen sind. Teilweise musste deshalb auch der Zugverkehr gesperrt werden.
Die Münchner Bundespolizei verzeichnet vermehrt illegale Einreisen in Güterzügen von Italien nach Deutschland. Erstmals seit Einführung der Grenzkontrollen nimmt diese Form illegaler Einreise wieder Gestalt an. Im Oktober wurden knapp 50 Fälle registriert.
Am 28. Oktober 2016 mussten bei einem Einsatz die Gleise am Bahnhof Berg am Laim gesperrt werden. Es wurden zwölf Personen im Bereich der Bahnanlagen bei Berg am Laim entdeckt. Ein Bahnmitarbeiter hatte gegen 04:50 Uhr drei Personen in den Gleisen des Rangierbahnhofes Ost gemeldet, die zu Fuß in Richtung des Haltepunktes Berg am Laim unterwegs waren. Bei einer Absuche im fraglichen Bereich griffen die Beamten gegen 5 Uhr insgesamt zwölf dunkelhäutige Personen, eine Frau und elf Männer im geschätzten Alter von 16 bis 30 Jahren, allesamt vermutlich Eritreer, auf. Der Großteil der Personen befand sich schlafend auf einem sogenannten Rungenwagen. Der Güterzug Gz43110 war in Verona gestartet und erreichte über Bozen, den Brenner und Innsbruck gegen 4:30 Uhr München. Für eine der Personen musste wegen Unterkühlung und Kreislaufschwäche Rettungspersonal verständigt werden. Die Personen wurden der Bayerischen Landespolizei zur weiteren Bearbeitung übergeben. Aufgrund der Streckenabsuche nach weiteren Personen war der Zug- und S-Bahnverkehr beeinträchtigt. Es kam zu Verzögerung im Betriebsablauf der Deutschen Bahn.
An Allerheiligen kam es erneut zu Einsätzen am Rangierbahnhof München-Ost bei denen insgesamt 15 Migranten, darunter vier Frauen, festgestellt wurden. Gegen 3:30 Uhr meldete die Deutsche Bahn der Bundespolizei, dass sich am Rangierbahnhof München-Ost Personen im Gleis befinden. Streifen der Bundespolizei konnten bei sofort eingeleiteten Suchmaßnahmen acht eritreische Staatsangehörige am S-Bahnhof Berg am Laim und drei weitere Eritreer am S-Bahnhof Leuchtenbergring feststellen. Bei der Absuche des Rangierbahnhofs entdeckten die Beamten zwei weitere Personen aus Eritrea, die sich noch im Güterzug befanden. Für die Einsatzmaßnahmen mussten der Rangierbahnhof und die angrenzende Bahnstrecke teilweise gesperrt werden. Gegen 14:10 Uhr stellten Mitarbeiter der Deutschen Bahn erneut zwei Personen aus Eritrea auf einem Güterzug von Verona nach München fest. Die Migranten werden zuständigkeitshalber der Bayerischen Landespolizei für die weitere Bearbeitung übergeben.