IAA Mobility: Autobahnen rund um München lahmgelegt – Klimaaktivisten in Präventivhaft

Am Morgen des ersten Messetages der IAA Mobility haben Klimaaktivisten auf den Autobahnen rund um München Abseilaktionen auf Autobahnbrücken durchgeführt und Transparente gegen die IAA angebracht. Die stadteinwärts führenden Fahrspuren mussten von der Polizei gesperrt werden. Die an der Blockade beteiligten Personen wurden von den Brücken geborgen und vorläufig festgenommen. Neun Personen wurden bis Sonntag zur Gefahrenabwehr in Präventivhaft genommen.

Protestaktion auf Autobahn A9 gegen IAA Mobility in Münchenh
Protestaktion auf Autobahn A9 gegen IAA Mobility in München, Quelle Foto Twitter/Aktion Autofrei

(Update 8.9.2021) Nach verschiedenen Meldungen von Tweets aus Aktivistenkreisen sind neun Personen bis Sonntag in Präventivhaft genommen worden. Nach dem reformierten bayerischen Polizeiaufgabengesetz (PAG) ist eine solcher Unterbindungsgewahrsam nach richterlicher Anordnung zu einer weiteren Gefahrenabwehr möglich. 

(Erstmeldung 7.9.2021) Auf fünf Straßen- und Schilderbrücken der Autobahnen A8, A9, A92, A94 und A96 hat morgens um 8 Uhr am Eröffnungstag der IAA Mobility eine Protestaktion von Klimaaktivisten stattgefunden. Die Polizei musste die Spuren stadteinwärts sperren, um die abgeseilten Personen mit Höhenrettungsteams zu bergen. Durch die Sperrungen bildeten sich Staus mit einer Länge von bis über zehn Kilometern. Nachdem kurz vor 12 Uhr der Verkehr auf den Autobahnen rund um München wieder aufgenommen werden konnte, fand um 12.15 Uhr eine weitere Protestaktion auf der A94 zwischen dem Messegelände und der Stadt statt.

Kurz vor der Rastanlage Fürholzen auf der Autobahn A9 in Richtung München haben die Klimaaktivsten die Beschriftungen der Wegweiser umgestaltet. „Verkehrskollaps 2000m“ oder „smash car lobby & industry“ sowie „No IAA“ war dort zu lesen. Die „Aktion Autofrei!“ bekannte sich zu dieser und weiteren Abseilaktionen am Morgen. Die Aktivsten fordern ein rigoroses Umdenken in Richtung eines flächendeckenden, gut getakteten und kostenlosen öffentlichen Fern- und Nahverkehr. 

Von 26 Personen wurden laut Polizeiangaben die Identitäten festgestellt und sie wurden unter anderem wegen des Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und des Verdachts der Nötigung angezeigt. Die angebrachten Transparente wurden abgenommen. Die weiteren Ermittlungen zu diesen Sachverhalten werden durch die jeweiligen Staatsschutzkommissariate der zuständigen Polizeipräsidien geführt.