Bei der Europawahl 2024 in München ist die CSU jetzt stärkste Kraft. Grüne verlieren stark, bleiben aber Nummer 2. SPD gewinnt leicht hinzu, Volt verdoppelt die Stimmen und AfD bleibt weit unter dem Bundestrend.

Europawahl 2024 in München vorläufiges Ergebnis München - 
Quelle Grafik Wahlamt München
Europawahl 2024 in München vorläufiges Ergebnis – Quelle Grafik Wahlamt München

CSU profitiert von einstigen Nichtwählern und Grünen-Wählern

(Update 10.6.24, 8.20 Uhr) Das Statistische Amt der Stadt München hat die Wählerwanderung zwischen den Parteien analysiert. Danach profitiert die CSU von 9.200 ehemaligen Nichtwählenden und 7.300 Grünen-Wählern. Die Grünen verlieren 9.000 an die SPD, 7.300 an die CSU und 6.800 an Volt. Davon kann die SPD profitieren und erhält 9.000 von den Grünen und außerdem wandern 3.100 Wähler, die früher „Sonstige“ gewählt haben zu den Sozialdemokraten. Auf der anderen Seite verlieren sie 3.700 an Volt und 3.400 an das Wagenknecht-Bündnis (BSW). 

Auch die AfD muss an die BSW 3.000 Stimmen abgeben, gewinnt aber von der CSU 2.700 und von den Grünen 2.000 dazu. Die 23.000 zusätzlichen Stimmen von Volt kommen vor allem von ehemaligen Wählern der Grünen (+6.800), Sonstige (+3.900) und SPD (+3.700). BSW profitiert vor allem von der SPD (+3.400), Sonstige (+3.400) aber auch von der AfD (+3.000)

Wählerwanderung Europawahl in München
Quelle Grafik: Statistisches Amt der Stadt München
Wählerwanderung Europawahl in München, Quelle Grafik: Statistisches Amt der Stadt München

AfD-Wähler scheuen die Briefwahl

(Update 10.6.21, 7.40 Uhr) In München nutzten 56,5 Prozent der Wählerinnen und Wähler die Briefwahl. Das sind 11 Prozent mehr als bei der letzten Wahl. Vergleicht man die abgegebenen Stimmen der Wahlraum-Wähler und Briefwähler, so gibt es hier erhebliche Unterschiede. 

Die CSU verdankt ihren ersten Platz bei der Europawahl in München den Briefwählern, bei denen sie auf 29,3 Prozent kommt. Die Urnen-Wähler haben der CSU lediglich 24,2 Prozent gebracht. 

Die Grünen können von den Briefwählern mit 24,9 % mehr profitieren als von den Wahlraum-Wählern mit 22,2 %.  

Auffallend ist das Ergebnis bei der AfD, deren Wählende offensichtlich die Briefwahl scheuen. Die Wahlraum-Wähler verschaffen der Partei in München neun Prozent, die Briefwähler lediglich 4,9 Prozent. Ausschlaggebend dürften hier die Social Media-Kampagnen des ultrarechten Klientels vor der Wahl gewesen ein, wo mögliche Wahlfälschungen durch die Briefwahl kolportiert worden sind.

Vergleich Wahlraum Briefwahl Europawahl 2024 - Quelle Grafik KVR Wahlamt München
Vergleich Wahlraum Briefwahl Europawahl 2024 – Quelle Grafik KVR Wahlamt München

Das vorläufige Endergebnis in München

(Update 9.6.21, 21.30 Uhr) Das vorläufige Endergebnis für München liegt vor. Danach erhält die CSU 27,1 % und verliert 0,1 %. Die Grünen verlieren 7,5 % und fallen hinter die CSU zurück, bleiben aber mit 23,7 % der Stimmen zweitstärkste Kraft in der Landeshauptstadt. Die SPD erreicht 12 Prozent, 0,5 Prozent mehr als 2019. Die AfD bleibt mit 6,7 % weit unter dem Bundestrend. Die FDP gewinnt 1,6 % hinzu und erreicht 6,9 %. Größter prozentualer Gewinner ist die Europapartei Volt, die ihren Stimmenanteil um 3,7 % auf 5,8 % ausbauen kann. Das Bündnis Wagenknecht bekommt aus dem Stand 3,5 % der Stimmen. 

Auf der Ebene der Stadtbezirke gewinnen die CSU 15 und die Grünen neun Bezirke. Die CSU erreicht mit 36,4 Prozent in Allach-Untermenzing ihr bestes Ergebnis. Die Grünen liegen im Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt mit 33,8 % vorne.

Das Statistische Amt der Stadt teilt mit: 947 004 Personen waren bei der Europawahl in München wahlberechtigt und 67,3 Prozent gaben ihre Stimme ab. Das sind um 1,9 Prozent mehr als bei der letzten Wahl vor fünf Jahren. Die Möglichkeit der Briefwahl nutzten 56,5 % der Wählerinnen und Wähler.


(Update 9.6.21, 18.35 Uhr) 

Die ersten Hochrechnungen für Deutschland liegen vor (Quelle Europäisches Parlament). 

CDU/CSU 29,5 % (+ 0,6 %) 
AfD 16,5 % (+ 5,5 %) 
SPD 14 % (-1,8 %) 
Grüne 12,0 % (- 8,5 %) 
FDP 5 % (-0,4 %) 
BSW 5,5 % (+ 5,5 %) 
Linke 2,8 % (- 2,7 %) 
Volt 2,8 % (+ 2,1 %)


(Update 9.6.21, 18.08 Uhr)

Sobald die Ergebnisse für München vorliegen, werden wir sie hier veröffentlichen. 

Außerdem sind die ersten Prognosen für die gesamte Bundesrepublik sda:

ZDF 
CDU/CSU 30 % (+ 1,1 %) 
AfD 16 % (+ 5 %) 
SPD 14 % (-1,8 %) 
Grüne 12,5 % (-8 %) 
FDP 5 % (-0,4 %) 
BSW 6 % (+ 6 %) 
Linke 3 % (-2,5 %) 
Volt 3 % (+2,3 %)
 
ARD 
CDU/CSU 29,5 % (+ 0,6 %) 
AfD 16,5 % (+ 5,5 %) 
SPD 14 % (- 1,8 %) 
Grüne 12 % (- 8,5 %) 
FDP 5 % (- 0,4 %) 
BSW 5,5% (+ 5,5 %) 
Volt 2,8% (+2,1 %) 
Linke 2,8 % (+ 2,7 %) 
Andere 10,5 % (- 1,7 %)

Höhere Wahlbeteiligung als 2019

(Update 9.6.24, 17.40) Um 17.30 Uhr wird vom Wahlamt München eine Wahlbeteiligung von 65,6 Prozent gemeldet. Das sind 3,3 Prozent mehr als zu diesem Zeitpunkt vor fünf Jahren. 


(Update 9.6.24, 17.10) Eine Stunde vor Schließung der Wahllokale haben unter Einbeziehung der Briefwähler 64,0 Prozent der Wahlberechtigten in München gewählt. Im Vergleich: Bei der Europawahl 2019 waren es zu diesem Zeitpunkt 60,5 Prozent. 


Hier können Wahlbriefe am Sonntag noch eingeworfen werden

(Erstmeldung 9.6.24, 14.45 Uhr) Am Sonntag, 9.6.2024, werden die Abgeordneten für das Europaparlament gewählt. Das Wahlamt im Kreisverwaltungsreferat in München meldet alle halbe Stunde den aktuellen Stand der Wahlbeteiligung in der Stadt. 

Es zeichnet sich ab, dass die Wahlbeteiligung bei dieser Europawahl höher liegt, als bei der letzten Wahl im Jahr 2019. Um 14 Uhr hatten unter Einbeziehung der geschätzten Zahl der Briefwähler in der Landeshauptstadt bereits 53,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben (rote Linie in der Grafik). Vor fünf Jahren waren es zu diesem Zeitpunkt 49,8 Prozent. Diese Wahlbeteiligung bewegt sich auf dem Niveau letzten Landtagswahl in Bayern 2023 (gelbe Linie in der Grafik).

Die Zahl der Briefwähler hat sich gegenüber der letzten Europawahl in München erheblich erhöht. Waren es vor fünf Jahren 31,2 Prozent ist sie bei der Wahl 2024 auf 40,2 Prozent gestiegen. Der Rücklauf der Briefwahlunterlagen ist nur geschätzt und wird bei jeder Ermittlung der Wahlbeteiligungsquote aber vollständig einbezogen. 

Wer noch am Sonntag noch seine Briefwahl abgeben will, kann sie in die Sonderbriefkästen im Rathaus, im Kreisverwaltungsreferat und in einigen Bezirksinspektionen einwerfen. Die letzte Leerung ist pünktlich um 18 Uhr. 

Übersicht der Behördenbriefkästen

  1. Rathaus, Marienplatz 8, 80331 München – nahe Fischbrunnen
  2. Kreisverwaltungsreferat, Ruppertstraße 19, 80337 München – neben der Treppe zum Haupteingang A
    Achtung: Die Bahnunterführung Lindwurmstraße ist komplett gesperrt – auch für Fußgänger*innen ist ein Durchgang nicht möglich.
  3. Kreisverwaltungsreferat, Ruppertstraße 11, 80337 München – Eingang Standesamt
  4. Bezirksinspektion West, Landsberger Straße 486, 81241 München
  5. Bezirksinspektion Ost, Trausnitzstraße 33, 81671 München
  6. Bezirksinspektion Nord, Hanauer Straße 56, 80992 München