„Verschwundene Welt“ heißt die Fotoausstellung im Haidhausen-Museum, die wegen des großen Erfolges nun bis zum 30. April 2024 verlängert wurde. Der Haidhauser Fotograf Herbert Liebhart hat in den letzten 50 Jahren den Wandel in seinem Stadtviertel mit der Kamera dokumentiert.
(Update 30.1.2024) Die Fotoausstellung „Verschwundene Welten“ mit Fotos von Herbert Liebhart im Haidhausen-Museum in der Kirchenstraße 24 ist wegen großer Nachfrage bis zum 30. April verlängert worden. Die Ausstellung ist Sonntag von 14 bis 17 Uhr und Montag, Dienstag und Mittwoch von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Den Bildband „Verschwundene Welten – Haidhausen von 1973 – 1995“ gibt es in den Haidhauser Buchhandlungen buch&töne, Weißenburger Straße 14, und im Buchpalast, Kirchenstraße 5.
(Erstmeldung 14.11.2023) Die Fotoausstellung „Verschwundene Welt“ ist am Sonntag, 12. November 2023, im Haidhausen Museum eröffnet worden. Bei der Vernissage sprach Münchens Kulturreferent Anton Biebl. Der Direktor des Haidhausen-Museums, Hermann Wilhelm, untermalte seinen Vortrag mit populären Musikstücken aus den 1970er bis 1990er Jahren. Weil so viele Besucherinnen und Besucher zur Eröffnung gekommen waren, musste sie vor das kleine Museum verlegt werden. Hier reichte der Bürgersteig nicht mehr aus und sie nutzten auch die Fahrbahn der Kirchenstraße, um die Eröffnungsreden zu hören.
Fotostrecke Vernissage Ausstellung „Verschwundene Welt“ im Haidhausen Museum
Bildband zur Fotoausstellung
Parallel zur Fotoausstellung ist der Bildband „Verschwundene Welt – Teil 1“ erschienen, in dem 388 Schwarz-Weiß Fotos aus der Zeit zwischen 1973 und 1995 zu sehen sind. Der Bildband entführt die Betrachter in einer Zeitreise in die Jahre, als Haidhausen noch als Glasscherbenviertel verschrien war. Der alte Ostbahnhof und Reste des Bürgerbräukellers stehen noch. In das inzwischen ebenfalls abgerissene Coca-Cola-Werk in der Steinstraße können die Passanten durch die Fensterfront beobachten, wie die Flaschen gefüllt werden. Das Hofbräu-Bier wird noch in Inneren Wiener Straße gebraut. Die Herbergen in der Steinstraße sind dem Verfall preisgegeben und auch viele Mehrfamilienhäuser sind stark sanierungsbedürftig. Es gibt noch kleine Tante-Emma-Läden, Stehausschänke und viele kleine Gewerbebetriebe in dem Viertel.
Herbert Liebhart dokumentiert Wandel des Stadtteils
Liebhart hat 50 Jahre lang das tägliche Leben in dem Stadtteil mit der Linse eingefangen. Er hat die Menschen in typischen Situation fotografiert, wie die Kohlenhändler, die im tiefverschneiten Haidhausen die Kohlensäcke abladen und liefern. Er zeigt aber auch spektakuläre Fotos wie den Brand des Hofbräukellers oder die Razzien in der Sympathisantenszene der Roten Armee Fraktion in der Breisacher Straße. Die Bilder dokumentieren aber vor allem auch den Wandel des Stadtteils vom Glasscherbenviertel zur äußerst begehrten Wohngegend.