Während das Olympiastadion in München saniert wird, werden Großkonzerte in die Allianz Arena verlegt. Der FC Bayern hat dem zugestimmt, jetzt muss noch Münchner Stadtrat der Änderung der Aussetzung der Nutzungsvereinbarung im Erbbaurechtsvertrag zustimmen.
Die Rollen waren bisher klar verteilt: Im Olympiastadion findet grundsätzlich Fußball statt, in der Arena in Fröttmaning Großveranstaltungen jeglicher Natur, vor allem aber auch große Open-Air-Konzerte. Aus der Koexistenz der beiden großen Münchner Stadien soll ab 2025 nun eine für beide Seiten zuträgliche Kooperation werden, teil die Olympiapark GmbH mit.
Im Zuge der Sanierung des Olympiastadions wollen die Allianz Arena München Stadion GmbH (MSG), ein Tochterunternehmen des FC Bayern, und die Olympiapark München GmbH (OMG) nun einen neuen gemeinsamen Weg beschreiten. 20 Jahre nach dem Umzug des Fußballs vom Olympiastadion in die Allianz Arena wollen beide Unternehmen eine Zusammenarbeit eingehen, auf deren Basis Open-Air-Konzerte im Fröttmaninger Stadion ausgetragen werden können, wenn das Olympiastadion nicht zur Verfügung steht.
„Open-Air-Konzerte sind für uns der wichtigste Geschäftsbereich. Darum freue ich mich bei unserer Suche nach alternativen Standorten, mit der MSG eine Partnerin gefunden zu haben, um in der Zeit der Stadionsanierung den Konzertveranstaltern weiterhin eine geeignete Veranstaltungsstätte anbieten zu können“, erklärt Marion Schöne, Geschäftsführerin der Olympiapark München GmbH und weiter: „Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit unserem gebündelten Knowhow und auf Grundlage unseres jahrelangen guten Verhältnisses auch in der Arena in Fröttmaning für die Musik-Fans glanzvolle Open-Air-Konzerte kreieren können.“
Olympiastadion muss für Sanierung geschlossen werden
Im Herbst 2023 begannen bereits die Sanierungsarbeiten im Olympiastadion, Vom Herbst 2025 bis voraussichtlich Frühjahr 2027 muss das Stadion dafür komplett geschlossen werden muss. Ab 2025 soll das Fußballstadion dann als alternativer Austragungsort für Open-Air-Konzerte dienen. „Die Kooperation mit der Allianz Arena verschafft uns die Möglichkeit, auch während der Schließung des Olympiastadions Open-Air-Ereignisse nach München zu holen“, erklärt Marion Schöne das Konstrukt.
Andreas Jung, Marketing-Vorstand des FC Bayern sagt dazu: „Wir sind sehr glücklich, in Zukunft neben den Weltstars des Fußballs auch Größen aus der Musikszene in unserer Allianz Arena begrüßen zu können. Neben den vielen sportlichen Highlights wie der EURO 2024, dem Champions League-Finale 2025 und einem weiteren NFL-Spiel werden Open-Air-Konzerte in unserem Stadion sicher ein besonderes Erlebnis für alle Gäste.“ „Die Vorfreude ist groß“, sagt MSG-Geschäftsführer Jürgen Muth und weiter „Wir werden selbstverständlich unseren Besuchern auch bei Konzerten ein attraktives Umfeld schaffen, bis die Umbauarbeiten im Olympiastadion abgeschlossen sind. Unser herzlicher Dank gilt der Landeshauptstadt München sowie dem Olympiapark für die konstruktive Zusammenarbeit.“
„Der Olympiapark ist, was das Live-Entertainment angeht, in Deutschland eine der ersten Adressen. Eine besondere Rolle spielt dabei das Olympiastadion und die dort stattfindenden Open-Air-Konzerte. Als Aufsichtsratsvorsitzende freue ich mich darüber, dass für die Zeit der Stadionsanierung eine sehr gute Lösung gefunden wurde, die nicht zuletzt dem musikbegeisterten Publikum weiterhin einzigartige Open-Air-Erlebnisse bescheren wird“, so Münchens Bürgermeisterin Verena Dietl.
Münchner Stadtrat muss noch zustimmen
Aktuell wird zwischen der MSG, der Olympiapark München GmbH und der Landeshauptstadt München (LHM) geregelt, wie die Aussetzung der Nutzungsbeschränkung im Erbbaurechtsvertrag zwischen MSG und LHM durch eine noch abzuschließende Vereinbarung erreicht wird. Sie ist nötig, um die geplante Nutzung für Konzertveranstaltungen in der eigentlich Fußballspielen vorbehaltenen Allianz Arena im Zeitraum 2025 bis 2027 zu realisieren. Sollte der Kommunalausschuss am 9. 11.2023 dafür stimmen, die Kooperation zu ermöglichen, muss das Votum abschließend in der Vollversammlung des Stadtrats am 29.11.2023 bestätigt werden.
Kommunalreferentin Kristina Frank sagt dazu: „Ein Fußballstadion temporär für Konzerte zu öffnen ist auch rechtlich nicht trivial. Umso mehr freue ich mich, dass es dem Kommunalreferat zusammen mit der MSG und der Olympiapark München GmbH gelungen ist, den Münchnerinnen und Münchner mit der Allianz Arena auch während der Sanierung des Olympiastadions eine – auf Zeit angelegte – alternative Konzertstätte anbieten zu können. So rockt München weiter!“