Schülerinnen und Schüler sind keine Infektionstreiber, stellt das Münchner Gesundheitsamt fest. Deshalb bleiben trotz des hohen Inzidenz-Wert der Corona-Infektionen in München die Schulen geöffnet. 180.000 Schüler gehen in München zur Schule, nur 88 positiv Getestete haben zu Klassenschließungen geführt. Diese haben sich nach den Erkenntnissen der Behörden außerhalb der Schule angesteckt.
Angesichts einer zunehmenden Verunsicherung gerade bei vielen Eltern, ob die Schulen weiter geöffnet bleiben können, weist das Gesundheitsamt darauf hin, dass die Münchner Schulen nach wie vor kein Treiber des Corona-Infektionsgeschehens sind. Von rund 6.600 Münchner Schulklassen sind derzeit lediglich 84 geschlossen, das entspricht einem Anteil von 1,3 Prozent.
Wenn es wegen eines positiven Falls zu einer Schließung kommt, ist in der Regel jeweils nur ein einzelner Schüler oder eine einzelne Schülerin pro Klasse betroffen. Ausschließlich in den höheren Jahrgangsstufen gibt es auch Fälle, bei denen 2 oder 3 Schülerinnen und Schüler einer Klasse positiv getestet werden. Aktuell gibt es insgesamt nur 88 Fälle, die zu einer Klassenschließung führten – bei insgesamt rund 180.000 Münchner Schülerinnen und Schüler.
Dabei stellt das Gesundheitsamt fest, dass die positiv Getesteten sich typischerweise im außerschulischen Bereich angesteckt haben. Die Schulen selbst seien dagegen vergleichsweise sichere Orte, da dort die AHAL-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, Lüften) konsequent eingehalten werden.
Wenn es zur Infektion einer Schülerin oder eines Schülers kommt, wird sofort die ganze Klasse prophylaktisch in Quarantäne geschickt. Mit diesem frühzeitigen Eingreifen können Ausbrüche an den Schulen verhindert werden. Auch wird die Gefahr, dass sich Lehrkräfte bei der Ausübung ihrer Arbeit mit dem Coronavirus infizieren, aufgrund der strikten Einhaltung der AHAL-Regeln an Schulen vom Gesundheitsamt als äußerst niedrig eingeschätzt. Insgesamt gibt es derzeit unter dem Schulpersonal sieben Fälle, die zu einer Klassenschließung geführt haben.
Das Gesundheitsamt beobachtet die Lage an den Schulen sehr genau. Maßnahmen für einzelne Klassen, Kurse, Jahrgangsstufen oder Schulen werden nur angeordnet, wenn ein relevantes Infektionsgeschehen vor Ort vorliegt. Die hierfür maßgeblichen Details sind im Rahmen-Hygieneplan für die bayerischen Schulen geregelt. Aufgrund der aktuellen Lage an den Münchner Schulen hält die Stadt es derzeit für infektiologisch begründet und pädagogisch geboten, nicht zum Block- oder Distanzunterricht zu wechseln.
Der frühere Drei-Stufen-Plan, nach dem sich Schulschließungen, Umstellung auf Distanzunterricht oder Klassenteilungen am Erreichen eines bestimmten 7-Tage-Inzidenzwerts orientiert hatten, wurde vom Kultusministerium zunächst bis 30. November 2020 ausgesetzt.