Geduld zahlt sich aus: Peiniger nach 9 Monaten gefunden und dingfest gemacht

Eine 19-Jährige, die im Februar 2015 von einem Schläger am Orleansplatz in München schwer verletzt worden war, hat neun Monate nach ihrem Peiniger Ausschau gehalten. Jetzt war sie erfolgreich und hat ihn in einem Club in den Optimolwerken wieder erkannt. Er konnte verhaftet werden.

Polizeiauto München
Polizeiauto München

Die junge Frau hat nicht aufgegeben, den Schläger zu suchen. Nachdem sie von ihm am 22. Februar 2015 mit dem Fuß ins Gesicht getreten wurde, suchte sie erst einmal neun Monate lang vergeblich nach ihm. Jedes Wochenende kam sie in Begleitung ihrer Mutter in den Club in den Optimolwerken in München um ihn zu suchen. Dort hatte er sie damals angesprochen und sie hatte seine Avancen abgelehnt. Am Ostbahnhof hatte er sie dann nach auf dem Heimweg aufgelauert und erneut zurück gewiesen. Durch den Fußtritt erlitt sie mehrere Brüche im Gesicht und eine dauerhafte Gesichtsentstellung.

Was sie nicht wissen konnte: Der Täter hat kurz nach dem Angriff auf sie eine mehrmonatige Haftstrafe angetreten – ebenfalls wegen Körperverletzungsdelikten. Kaum war er wieder auf freien Fuß, tauchte er prompt in dem selben Club in den Optimolwerken wieder auf. Die 19-Jährige  erkannte ihn sofort wieder und ihre Mutter verständigte die Polizei. Der 35-jährige polizeibekannte Pole wurde in dem Club festgenommen und atmet nach dem Erlass eines Haftbefehles am 6. November 2015 durch den Ermittlungsrichter nun wieder gesiebte Luft.

Nachdem sie ihm damals im Club einen Korb gegeben hatt, traf sie ihn mit seinen zwei Begleitern damals am Orleansplatz wieder. Er stieß sie zu Boden und trat mit dem Fuß in ihr Gesicht. Dadurch erlitt sie multiple Frakturen im Gesicht und musste sich in der Folge einer langwierigen ärztlichen Behandlung unterziehen. Als dauerhafte Folge wurden Nervenbahnen beschädigt, die eine lokale Gesichtsentstellung zur Folge hat. Er und seine Freunde flüchteten unerkannt, nachdem ein Autofahrer in der Wörthstraße angehalten hatte und der jungen Frau seine Hilfe angeboten hatte. Weil sich der Täter und seine Freunde deshalb aus dem Staub gemacht hatten, lehnten das Opfer und ihre Freundin das Angebot dankend ab. Jetzt wird der Autofahrer dringend als Zeuge des Vorfalles vom Februar gesucht.

Zeugenaufruf der Polizei:
Unmittelbar nach der Tatausführung, am Sonntag, 22.02.2015, gegen 03.00 Uhr, in der Wörthstraße am Orleansplatz hielt ein unbekannter Mann mit seinem Pkw an. Er konnte den Vorfall beobachten und bot seine Hilfe an. Ohne sich seinen Namen oder seine Erreichbarkeit nennen zu lassen, lehnten die 19-Jährige und ihre Freundin sein Angebot dankend ab, da der Täter und seine zwei Begleiter aufgrund seines Auftretens sofort die Flucht ergriffen hatten. Das Kommissariat 26, Telefonnummer 089-2910-0, bittet nun den unbekannten Zeugen sich bei der Polizei zu melden, um seine Wahrnehmungen zu protokollieren.