Jubel beim GastroFrühling im Hippodrom auf dem Frühlingsfest in München. Nicht nur, weil sich 2.500 Gastronominnen und Gastronomen wieder live im Bierzelt treffen dürfen. Auch weil Ministerpräsident Markus Söder ankündigte, sich auf eine Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Getränke in der Gastronomie einzusetzen.
Ganz im Wahlkampfmodus für die Landtagswahl im nächsten Jahr in Bayern war Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits bei seinem Auftritt beim Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern am Montag, 25. April 2022, im Festzelt Hippodrom auf dem Frühlingsfest in München. Den 2.500 Gästen versprach er, dass er sich im Bund für die dauerhafte Reduzierung der Mehrwertsteuer von sieben Prozent auf Speisen und zusätzlich auch für eine Reduzierung bei den Getränken einsetzen will. Bier, Wein, Champus und alkoholfreie Getränke geringer zu besteuern, das löste bei den DEHOGA-Mitgliedern Jubel im Bierzelt aus.
Erstmals haben sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie die Wirtinnen und Wirte aus ganz Bayern beim Gastrofrühling auf dem Volksfest wieder im großen Stil getroffen. Die Vertreter der Branche wollten damit ein deutliches Zeichen für den Neustart setzen, auch wenn die Folgen der Krise und die neuen dunklen Wolken wegen dem Ukraine-Krieg deutlich spürbar sind und bleiben. Als eine große Herausforderung für das Gastgewerbe sieht DEHOGA-Bayern Präsidentin Angela Inselkammer jetzt vor allem den Mitarbeitermangel. Denn durch die Corona-Schließungen sind viele in andere Branchen abgewandert oder haben den Beruf ganz aufgegeben und sind in Rente gegangen.
Inselkammer sagte dazu: „Wir jammern nicht, wir handeln. Wir werden noch besser kalkulieren lernen müssen und uns um loyal mitarbeitende Fachkräfte kümmern und darum, wie wir sie noch mehr wertschätzen können.“ Die Verbandschefin forderte eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitszeiten: „Es ist nicht verständlich und extrem ungerecht, dass wir in unserem Land Homeoffice für jeden als Recht einführen wollen, aber den Menschen, die für Menschen arbeiten und deshalb immer vor Ort sein müssen, das Recht absprechen, sich Ihre Arbeitszeit in der Woche selbst einzuteilen. Für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wäre das essenziell.“
Zu den rapid ansteigenden Preisen infolge des Ukraine-Krieges meinte Inselkammer: „Die Kosten steigen wöchentlich. Jeden Tag kommen Schreiben unserer Lieferanten, die Energieaufschläge verlangen und Teuerungen ankündigen. So schnell können wir die Speisekarten gar nicht anpassen. Aber auch die Preisanpassungen haben ihre Grenzen. Viele Gäste können sich einen Besuch in der Gastronomie oder einen Urlaub nicht mehr leisten. Unsere Gäste sind extrem verunsichert. Aber wir jammern nicht, wir handeln“. Die Gastronomie werde lernen müssen, noch besser zu kalkulieren, die Arbeit noch effizienter einzusetzen und sich mit dem Thema Nachhaltigkeit intensiver beschäftigen, denn das sei es was die jungen Menschen bewege, so die Verbandsvorsitzende.
Kleine Fotostrecke vom GastroFrühling im Hippodrom auf dem Frühlingsfest