Ob bei der nachgeholten Fußball Europameisterschaft EURO 2020 Zuschauer ins Stadion gelassen werden können, hänge ausschließlich vom Infektionsgeschehen in München ab, erklärt Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Ein Rückzug der Stadt sei momentan kein Thema, es werde weiter mit verschiedenen Szenarien geplant.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte gestern verkündet, dass die Teilnehmerstädte der Fußball EM EURO 2022 bis 7. April verbindlich erklären müssen, dass eine Ausrichtung von Spielen ohne Fans ausgeschlossen wird. Inzwischen hat die UEFA diese Aussage relativiert. Die 12 Ausrichterstädte müssen mitteilen, welches Szenarium sie umsetzen wollen. Es werde aber keine Stadt ausgeschlossen, wenn sie wegen der Coronalage keine Zuschauer zulassen könne. Die UEFA müsste dann aber auf ihrem Kongress am 20. April entscheiden, ob es nicht sinnvoller sei, diese Spiele in andere Städte zu verlegen. Nach den bisherigen Planungen sollten die Gruppenspiele am 15., 19. und 23. Juni sowie ein Viertelfinale in der Allianz Arena in München ausgetragen werden.
Das Sportreferat der Stadt München teilt mit, dass der DFB und die Stadt München weiterhin mit verschiedenen Szenarien planen, was mögliche Zuschauer im Stadion betrifft. Welches Szenario letztlich umgesetzt werden könne, werde vom aktuellen Pandemie-Geschehen im Juni beziehungsweise Juli abhängen. Es sei freilich denkbar und wünschenswert, dass bei den vier Spielen in München Zuschauer im Stadion sein können. Die Stadt München ist bei der Zulassung von Zuschauern abhängig von der zum Zeitpunkt der Europameisterschaft geltenden Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung.
OB Dieter Reiter: Ein Rückzug Münchens war und ist kein Thema
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter sagt zur Aussage von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin, nur Städte, die Zuschauer erlauben, als Austragungsort der UEFA EURO 2020 berücksichtigen zu wollen: „So sehr ich mir wünschen würde, in die Zukunft schauen zu können, ich kann es leider nicht. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht möglich, eine Aussage darüber zu treffen, ob es das Infektionsgeschehen der Corona-Pandemie zulässt, im Juni Zuschauer zuzulassen oder nicht. Klar ist aber, dass Veranstaltungen dieser Art mit Zuschauern nach den aktuellen Vorschriften nicht erlaubt sind.“
Der Deutsche Fußballbund (DFB), insbesondere zuständig für das Thema Stadion, hatte sich in einer Stellungnahme wie folgt dazu geäußert: „Der Schutz der Gesundheit von Spielern, Organisation und Fans im Rahmen der Spiele der UEFA EURO 2020 in Deutschland ist unser oberstes Ziel. Zudem soll das Turnier im Geiste des gesamten europäischen Fußballs und der zwölf Spielorte sportlich fair ausgetragen
werden. Daher entwickeln wir gemeinsam mit der UEFA und unseren Partnern vor Ort Hygienemaßnahmen für die vier Spiele der UEFA EURO 2020 in München. Hier bilden die Konzepte eine hervorragende Grundlage, die sich in der Bundesliga, den Länderspielen und den Finalturnieren der UEFA Euro League und Champions League als verlässlich erwiesen haben. Zudem sind auch unsere Partner-Verbände – ob unsere Kollegen in der Ausrichterrolle oder die qualifizierten Teams – mit der Situation vertraut und sensibilisiert. Daneben möchten wir gerne im Sinne der Fans die Vision erfüllen, dass auch Zuschauer – unter den dann geltenden Bestimmungen – die Spiele der UEFA EURO 2020 in München besuchen können. In den weiterführenden Gesprächen mit der UEFA und unseren Partnern in München werden wir bis in den April hinein fortlaufend erörtern, ob und wie die Umsetzung dieser Ziele gelingen kann.“