Dreimal haben zwei junge Männer im März und April 2018 im Lehel und in Haidhausen in München fremde Personen grundlos provoziert und dann zugeschlagen. Die Münchner Polizei hat Fahndungsfotos veröffentlicht, um die rabiaten Schläger identifizieren und verhaften zu können. Die zwei Tatverdächtigen haben sich nach dem Druck der Öffentlichkeitsfahndung am Sonntag der Polizei gestellt.
(Update 22. Oktober 2018) Aufgrund der Öffentlichkeitsfahndung ging eine Vielzahl von Hinweisen beim Polizeipräsidium München ein. Letztendlich meldeten sich zwei Tatverdächtige bei der Polizei und gaben an, die gesuchten Personen zu sein. Es handelt sich hierbei um zwei 18-Jährige. Einer der beiden lebt mittlerweile in England. Der andere hat seinen Wohnsitz in München und er stellte sich am Sonntag, 21.10.2018 bei einer Polizeiinspektion in München.
(21. Oktober 2018) Die jungen Männer wirken auf den Fahndungsfotos smart und fröhlich – als könnten sie keiner Fliege etwas zuleide tun. In Wirklichkeit sind es brutale Schläger, die im März und April dieses Jahres im Lehel und in Haidhausen zugeschlagen und getreten haben.
Nachdem die Koordinierungsgruppe Körperverletzungsdelikte (KoKV), einer Kooperation zwischen Bundes- und Landespolizei zur Bekämpfung von Körperverletzungsdelikten im öffentlichen Nahverkehr, drei Fälle in Zusammenhang gebracht hatte, wurde beim Ermittlungsrichter eine Fotofahndung beantragt. Zwei der Tatverdächtigen aus der beteiligten Jugendgruppe werden nun öffentlich mit Lichtbildern gesucht.
Am 30. März 2018 geriet ein 30-jähriger Münchner gegen 1:02 Uhr in einem Bus der Linie 55 zunächst mit vier Personen in Streit. Im
Verlauf des Streits wurde er von den beiden nun Gesuchten mehrfach gegen den Kopf geschlagen und getreten. Der Geschädigte erlitt hierbei Verletzungen am Kopf und im Gesicht.
Eine Woche später, am 7. April 2018, traf ein 18-Jähriger aus München gegen 20:55 Uhr in der Triftstraße auf einen der Tatverdächtigen. Scheinbar ohne Grund schlug dieser dem 18- Jährigen mit der Faust ins Gesicht und verschwand zunächst. Kurze Zeit später begegneten sich die beiden am U-Bahnhof Lehel erneut. Der Tatverdächtige pöbelte sein Opfer dort erneut an und schlug ihm unvermittelt mit der Faust in den Bauch. Die Schläge verursachten Schmerzen, sowie einen Cut und eine Schwellung an der linken Gesichtshälfte.
Nur etwa zwei Stunden nach dem Vorfall im Lehel kam es in der S 1 auf Höhe der Haltestelle Rosenheimer Platz erneut zu einem handgreiflichen Vorfall, an dem die beiden Gesuchten beteiligt waren. Ein 37-Jähriger mit Wohnsitz in München wurde gegen 23:04 Uhr zunächst grundlos von einer sechsköpfigen Gruppe angepöbelt. Dann schubste einer der Tatverdächtigen das Opfer an der Haltestelle aus der S-Bahn. Als dieser versuchte, sich zu wehren, wurde er von beiden gesuchten Tatverdächtigen gemeinsam zu Boden gestoßen und schlug mit dem Kopf an einem Mülleimer auf. Neben den Schmerzen am Kopf erlitt der Geschädigte einen blauen Fleck unter dem rechten Auge und Hautabschürfungen.
Zwei mal wurden die Täter von den Überwachungskameras im Bus beziehungsweise in der S-Bahn gefilmt, im Fall zwei im Lehel gelang es dem Geschädigten selbst, mit dem Handy ein Foto seines Angreifers zu machen. Nach einer internen Lichtbildveröffentlichung mit diesen Bildern erkannten Beamte der Münchner Polizei, dass es sich bei diesen Fällen um die selben Täter handelte.
Aufgrund des aggressiven und provokativen Auftretens der Beschuldigten und der Tatsache, dass sie verdächtigt werden, innerhalb kürzester Zeit drei nicht unerhebliche Körperverletzungsdelikte begangen zu haben ordnete der Ermittlungsrichter eine Öffentlichkeitsfahndung an. Hinweise auf die unbekannten Täter nimmt die Polizei München unter 089 2910-0 entgegen.