Festakt 500 Jahre Bayerisches Staatsorchester: Söder wird ausgebuht

Mit einem Festakt am 8. Januar 2023 im Nationaltheater in München wurde das Jubiläumsjahr „500 Jahre Bayerisches Staatsorchester“ eröffnet. Eine unangekündigte Videobotschaft von Ministerpräsident Markus Söder wurde vom Publikum wohl eher als Wahlkampfbeitrag empfunden und ausgebuht.

Festakt 500 Jahre Bayerisches Staatsorchester, Quelle Foto: Bayerische Staatsoper, Wilfried Hösl
Festakt 500 Jahre Bayerisches Staatsorchester, Quelle Foto: Bayerische Staatsoper, Wilfried Hösl

Am 8. Januar 2023 fand im Nationaltheater in München der Festakt zum Jubiläum des Bayerischen Staatsorchesters statt, das vor 500 Jahren von den Wittelsbachern als Kapelle des Hofes gegründet worden war. Im Programm nicht angekündigt war eine Grußbotschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Auf der Leinwand hinter dem Orchester seine Videobotschaft eingeblendet. Doch die kam bei den Festgästen gar nicht gut an. Wie BR Klassik in seinem Bericht über die Veranstaltung feststellt, sei Söders Beitrag wohl eher als Wahlkampfbeitrag verstanden worden. Denn aus dem Publikum ertönten Buhrufe, als Söder äußerte, man sei in Bayern glücklicher als anderswo. Denn hier gäbe es Robotik und Supercomputer und ein Orchester, das öfters gewinne als der FC Bayern. Gelächter gab es dann, als der Ministerpräsident betont, dass Amtsträger und Minister ersetzbar seien. Die Bayerische Staatsoper verzichtete in ihrer Pressemitteilung zu dem Festakt auf Zitate von Söder und teilte darin nur lapidar mit, dass er in seiner Botschaft seinen Stolz über das Bayerische Staatsorchester ausgedrückt hat. 

Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, unterstrich in seiner Festansprache das enorme, andauernde künstlerische Niveau des Bayerischen Staatsorchesters und dessen internationale Strahlkraft weit über die bayerischen Grenzen hinaus.
„Spitzenensemble, Sympathieträger, Seriensieger: Das Bayerische Staatsorchester ist der musikalische Botschafter des Freistaats. Das jüngste Auszeichnungsfeuerwerk beweist, es steht für Musik auf höchstem Niveau. Seit 500 Jahren spielt es sich in die Herzen des Publikums. Wir sind stolz auf dieses traditionsreiche Orchester – herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum.“

Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski dirigierte Werke von Komponisten, die das Bayerische Staatsorchester über Jahrhunderte hinweg geprägt haben: Mit Orlando di Lasso sowie dem Vorspiel zu Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ und „Eine Alpensinfonie“ von Richard Strauss erklangen unter anderem zwei Werke im prunkvollen Saal des Nationaltheaters. 
 
Beim anschließenden Staatsempfang in den Sälen des Nationaltheaters feierten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, den Kirchen und Religionsgemeinschaften, aus Kunst, Kultur, Politik und Wissenschaft das Bayerische Staatsorchester. Unter Ihnen in Vertretung S.K.H Herzog Franz von Bayern, Prinz Leopold von Bayern, sowie Kardinal Reinhard Marx und Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kulturgemeinde München und Oberbayern, Claudia Roth, Staatsministerin des Bundes für Kultur und Medien, Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, Dr. Hans-Joachim Heßler, Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs, Julia und Bernhard Frohwitter, Botschafter des Bayerischen Staatsorchesters, sowie Oliver Zipse und Inka Horstmeier, Vorstände von BMW, dem Global Partner der Bayerischen Staatsoper.

Das umfangreiche Jubiläumsprogramm zu 500 Jahre Bayerisches Staatsoper ist unter www.staatsorchester.de zu finden.