Der FC Bayern München ist sich mit Julian Nagelsmann als Nachfolger für Cheftrainer Hansi Flick einig. Am 27. April 2021 bestätigt der Verein einen 5-Jahres-Vertrag mit dem Coach von RB Leipzig.
Der FC Bayern hat Julian Nagelsmann als neuen Cheftrainer verpflichtet, teilt der Club am 27. April 2021 mit. Er wechselt mit dem Beginn der neuen Saison am 1. Juli 2021 von RB Leipzig nach München. Der Vertrag mit dem deutschen Rekordmeister hat eine Laufzeit von fünf Jahren bis zum 30. Juni 2026. Der FC Bayern bestätigt auch, dass dem Wunsch von Hansi Flick entsprochen wurde und dessen Vertrag, der ursprünglich bis zum 30. Juni 2023 lief, zum 30. Juni 2021 auflöst.
Nagelsmann kehrt in seine bayerische Heimat zurück. Der gebürtige Landsberger hat einen langfristigen Vertrag mit den Münchnern unterschrieben. Der jüngste Trainer beim FC Bayern wird der 33-jährige Nagelsmann aber nicht sein. Als Sören Lerby im Oktober 1991 den Trainerposten bei den Münchnern übernahm war dieser fünf Monate jünger. Dessen Engagement als Chefcoach dauerte jedoch nur fünf Monate.
Der Nagelsmann strebt eine langfristige Zusammenarbeit mit dem FC Bayern an. Der künftige Vorstandschef Oliver Kahn sagt dazu: „Allein schon Julians Vertragslaufzeit von fünf Jahren zeigt, wie sehr er sich mit dem FC Bayern identifiziert. Ich bin überzeugt davon, dass wir die sportliche Zukunft des FC Bayern zusammen mit Julian Nagelsmann sehr erfolgreich gestalten werden.“
FCB-Präsident Herbert Hainer zeigt sich überzeugt von den bisherigen Leistungen des künftigen Trainers: „Julian Nagelsmann steht für eine neue Trainergeneration. Trotz seiner jungen Jahre hat er schon eine beeindruckende Laufbahn vorzuweisen. Wir sind überzeugt davon, dass wir mit Julian Nagelsmann an die großartigen Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen werden“. „Die Gespräche mit Julian verliefen sehr partnerschaftlich, sehr konstruktiv. Wir werden viel Freude an ihm haben, davon bin ich überzeugt“, ergänzt Sportvorstand Hasan Salihamidžić.
Das Präsidium und der Vorstand bedankte sich nach der Verpflichtung von Nagelsmann auch beim bisherigen Chefcoach Hansi Flick. Hainer: „Ich möchte Hansi Flick im Namen des FC Bayern ausdrücklich danken. Er hat unsere Mannschaft im Jahr 2019 in einer schwierigen Phase übernommen und danach sechs Titel gewonnen, der siebte folgt hoffentlich demnächst. Er wird immer einen Platz in den Geschichtsbüchern des FC Bayern haben. Wir wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft.“
Kahn bestätigt die Aufhebung des Vertrages mit Flick: „Mein Dank gilt Hansi Flick. Mit tollem Fußball hat er den FC Bayern zu großartigen Erfolgen geführt. Nun haben wir ihm seinen Wunsch erfüllt, den FC Bayern vor Vertragsende zu verlassen. Alles Gute, Hansi!“
Versöhnliche Töne auch gegenüber Hasan Salihamidžić findet Hansi Flick kurz vor seinem Abschied vom Rekordmeister: „Ein besonderer Dank geht an Präsident Herbert Hainer, sowie an den gesamten Vorstand um Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, diese großartige Mannschaft zu trainieren. Für mich werden die vergangenen zwei Jahre unvergesslich bleiben. Die Emotionen, die Siege, die Titel, aber auch die tägliche Arbeit auf dem Platz hat mir sehr viel Spaß gemacht – es war eine herausragende Zeit. Erfolg hat man nur gemeinsam! Ein Trainer ist nichts ohne sein Team und ich hatte das Glück, hier in München auf fantastische Spieler zu treffen und auf einen Staff und ein Trainerteam, das Unglaubliches geleistet hat. Danke, Jungs, danke Kathleen!.“ Kathleen Krüger ist die Teammanagerin der Männer-Profimannschaft beim FC Bayern.
Nur ein Wermutstropfen bleibt, meint Flick: „Die größten Erfolge in dieser Zeit konnten wir nicht mit den Fans feiern. Ich habe sie in jedem Spiel vermisst. Für die Zukunft wünsche ich der FC Bayern-Familie nur das Allerbeste. Es ist keine Floskel, wenn ich sage: Es war mir eine sehr große Ehre.“
Der Werdegang von Julian Nagelsmann
Julian Nagelsmann begann seine eigene, nur kurze aktive Laufbahn als Spieler beim FC Augsburg, wo er bis 2002 in der Jugendabteilung spielte. Dann wechselte er in die Jugend des TSV 1860 München, wo er Kapitän der U17-Mannschaft war. Von 2004 bis 2006 spielte er zwei Saisonen lang in der A-Junioren-Bundesliga. 2007 kehrte er zum FC Augsburg zurück, konnte aber wegen Verletzungen keine Pflichtspieltermine wahrnehmen. Bereits im Alter von 20 Jahren musste er wegen einem Meniskus- und Knorpelschaden seine aktive Laufbahn beenden.
Er war dann bei den Augsburgern Co-Trainer von Thomas Funkel, wo er die Gegnerbeobachtug übernahmen. Hier entschied er sich, selbst die Trainerkarriere einzuschlagen. Von 2008 bis 2010 betreute er als Co-Trainer die U-17-Mannschaft bei den Löwen, anschließend von 2010 bis 2011 in der gleichen Funktion bei TSG Hoffenheim. Mit 26 Jahren war er dann der jüngste Meistertrainer der A-Junioren bei Hoffenheim.
Ab der Saison 2016/17 wurde er nach der Ausbildung als Fußball-Lehrer als Nachfolger von Huub Stevens Cheftrainer in Hoffenheim.