Equal Pay Day: In München wirbt eine Tram für Lohngerechtigkeit

Am Equal Pad Day startet in München eine Aktion, die der Forderung nach mehr Lohngerechtigkeit für Frauen Nachdruck verleihen soll. Nicht nur die Equal Pay Day-Tram ist in München unterwegs, mit zahlreichen Social Media Kampagnen soll mit dem Schwerpunkt-Thema in diesem Jahr auf eine gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt hingewiesen werden. 

Equal Pay Day Tram München
Oberbürgermeister Dieter Reiter zusammen mit Nicole Lassal, Leiterin der städtischen Gleichstellungsstelle, Foto: Michael Nagy/Presseamt München

Der Equal Pay Day, in diesem Jahr der 7. März, markiert symbolisch das Datum, bis zu dem Frauen im Prinzip ohne Lohn arbeiten, während Männer bereits seit Anfang des Jahres bezahlt werden. Diese Lohnlücke beträgt in Deutschland aktuell 18 Prozent. „Das ist nicht nur persönlich höchst ungerecht, es entspricht auch nicht unserem Anspruch an eine Gesellschaft, in der Chancengleichheit besteht,“ sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter, der die Schirmpatenschaft für die diesjährige Aktion zum Equal Pay Day übernommen hat.

Das Münchner EPD Aktionsbündnis mit seinen über 30 Aktionspartnerinnen und -partnern gibt sich aber nicht mit einem einzigen Protesttag zufrieden. Die Equal Pay Day Tram ist am heutigen 7. März gestartet und fährt den ganzen Monat auf verschiedenen Linien durch München, um der Forderung nach Lohngerechtigkeit für Frauen Nachdruck zu verleihen. OB Reiter hat für die Tram heute das Startsignal gegeben. Das diesjährige Motto des Aktionstages lautet „Equal Pay 4.0 – gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt“.

Obwohl Programmieren früher ein Frauenberuf war, liegt der Anteil weiblicher Beschäftigter in der deutschen Informatik-Branche heute nur noch bei 17 Prozent. In dieser Branche gibt es wenig Teilzeit und kaum weibliche Führungskräfte, viele Frauen verlassen die männlich geprägte IT-Welt nach kurzer Zeit wieder.

Damit Frauen in dieser Branche wieder verstärkt Fuß fassen, fordert das Aktionsbündnis:
– Geschlechtergerechter Zugang zu digitaler Ausstattung und Kompetenz
– Abbau von Geschlechterstereotypen und gerechte Aufteilung der Care-Arbeit
– Änderung des Entgelttransparenzgesetzes, das nur für große Unternehmen gilt, denn 95 Prozent der Betriebe der Digitalbranche sind Klein- oder Kleinstbetriebe.
– Staatliche Fördermaßnahmen müssen Unternehmen in die Pflicht nehmen, geschlechtergerechte Strukturen zu fördern.

Die zunehmende Bedeutung der Digitalbranche macht es besonders wichtig, den Zugang und die Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen dort geschlechtergerecht zu gestalten. Schließlich geht es um die zentrale Frage, wer die digitale Transformation mitgestalten kann und wer nicht.

Die Fahrt der Tram wird begleitet durch eine Social Media Kampagne

Das EPD Aktionsbündnis ruft zum Mitmachen auf: „Jeden Tag wird auf der EPD Facebook-Seite die jeweilige Tram-Linie gepostet, die unter dem Motto ,Lohngerechtigkeit‘ unterwegs ist. Wenn Sie sie entdecken, machen Sie Fotos und posten diese selbst auf Ihren Social Media Kanälen oder Sie mailen uns Ihre Bilder und wir stellen sie auf der EPD Facebook Seite ein.“

Mehr Infos auf auf facebook.com/EqualPayDayMuenchen, instagram.com/epdmuenchen und twitter.com/epd_muc. Kontakt per E-Mail an epd@frauenverbaende.de.