Entführung Bankmanager-Gattin in Ottobrunn: Kidnapper von Thailand ausgeliefert

Fahndung Entführer
Fahndungsfoto Entführung Bankiersgattin in München
Quelle Polizeipräsidium München

(Update 10.7.2015) Der 52-jährige Deutsche, dem eine Entführung einer Bankiersfrau zur Last gelegt wird, wurde nach seiner Verhaftung in Thailand am 9. Juli 2015 nach München ausgeliefert. Er wurde von Zielfahndern des Polizeipräsidiums München nach München überstellt. Nach Medienberichten soll er in Thailand ein Geständnis abgelegt haben, die Frau des Stadtsparkassen-Managers entführt zu haben.

(Update 29.6.2015) Es waren schließlich nicht Hinweise aufgrund der Öffentlichkeitsfahndung, die zur Verhaftung des Entführers der Bankiersfrau aus Ottobunn geführt haben. Interne Ermittlungen hat die Münchner Mordkommission auf die auf die Spur des Geiselnehmers geführt, der am 10. Juni die Frau entführt hatte. Es handelt sich um einen 52-jährigen Deutschen, der in Thailand wohnt. Dieser war noch am Tatabend vom Flughafen München aus nach Thailand ausgereist. Die Ermittlungen durch die Mordkommission München hatten ergeben auszugehen, dass der Gesuchte in Thailand einen Wohnsitz hat und sich dort inzwischen wieder aufhält.

Aufgrund dieser Tatsachen wurde die Zielfahndung des Polizeipräsidiums München mit den Fahndungsmaßnahmen betraut. Am vergangenen Freitag, 26. Juni 2015, konnte der Tatverdächtige in Thailand durch örtliche Polizeikräfte festgenommen werden. Einzelheiten zur Festnahme, zum Festnahmeort sowie die offizielle Bestätigung der thailändischen Behörden liegen hier derzeit noch nicht vor. Bereits im Vorfeld erwirkte die zuständige Staatsanwaltschaft München I gegen den 52-Jährigen einen internationalen Haftbefehl.

Hinsichtlich einer möglichen Auslieferung macht die Münchner Polizei keine Angaben  Auch können weiterhin aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Details zur Tat genannt beziehungsweise bestätigt werden. Das Polizeipräsidium München merkt ausdrücklich an, dass der Geiselnehmer aus den eigenen Ermittlungen heraus identifiziert werden konnte und nicht auf Hinweise von Zeugen oder der Geschädigten zurückzuführen ist. Insofern seien Zeitungsberichterstattungen über Kontakte und/oder Herkunft des Täters südlich von München beziehungsweise Brandenburg in der dargestellten Form nicht zutreffend.

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(19.10.2015) Am Mittwoch, 10. Juni 2015, wurde in Ottobrunn im Landkreis München, aus einem Mehrfamilienhaus eine 46-jährige Ehefrau eines Managers der Stadtsparkasse München entführt. Sie konnte sich später im Münchner Westend befreien. Der Täter flüchtete daraufhin und wird seitdem von der Polizei mit Fahndungsfotos gesucht. Für Hinweise, die zum Ergreifen des Kidnappers führen, wurde einen Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt.

 Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei überwältigte ein Täter gegen 7:30 Uhr, die Frau, nachdem sie ihre Wohnungstüre geöffnet hatte.  Er  bedrohte dabei die Wohnungsinhaberin sowie ihren 12-jährigen Sohn mit einer Pistole. Während der Sohn gefesselt in der Wohnung zurückblieb, fuhr der Täter mit dem Auto der 46-Jährigen  Richtung München und hielt auf dem Parkplatz eines Lebensmitteldiscounters in der Westendstraße. Nach dem Aussteigen konnte sich die am Arm festgehaltene Frau losreißen und um Hilfe rufen. Der Täter flüchtete daraufhin. Da er hierbei das Magazin seiner Waffe verlor, wird davon ausgegangen, dass es sich um eine Softairpistole gehandelt hat.

Zeugen verständigten daraufhin die Polizei, die die Frau am Parkplatz sowie den Sohn in der Wohnung antreffen konnte. Beide bedurften keiner ärztlichen Behandlung.  Der Täter flüchtete dann über das Gelände einer an den Parkplatz angrenzenden Firma und konnte dort auf der Videoüberwachungsanlage festgehalten werden. Neben diesen Lichtbildern konnten auch Fotos des Täters aus der Überwachungskamera eines S-Bahnzuges gesichert werden (siehe Bild). Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Täter am Tattag mit der S-Bahn der Linie S 7 (Richtung Kreuzstraße) auf dem Weg von der Münchner Innenstadt zum Wohnort der Familie.

Wie die Polizei mitteilte, hat der Täter in der Wohnung ein Schreiben hinterlassen, in dem er mehrere Millionen Euro für die Freilassung der 46-Jährigen forderte. Die Kripo ermittelt deshalb wegen erpresserischen Menschenraubes. Wie sich später herausstellte, hat er vor seiner Tatausführung eine Wohnung in der Bergmannstraße im Westend gemietet. Es wird vermutet, dass er dort seine Geisel verstecken wollte.

Die Täterbeschreibung: Scheinbares Alter 50 Jahre, ungepflegter Drei-Tage-Bart, bzw. kurzer, ungepflegter Vollbart. Schlanke Figur, ca. 180 – 190 cm groß. Bekleidet war er mit Jeans und dunkler Jacke sowie einer schwarzen Strickmütze, welche an der Stirn umgeklappt war. Der Täter führte einen Rucksack mit sich. Die Polizei weist darauf hin, dass der Täter möglicherweise gewöhnlich keinen Bart trägt.

Auslobung:
Für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, ist eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt, deren Zuerkennung unter Ausschluss des Rechtsweges erfolgt. Die Auslobung gilt ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Personen zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört. Der Gesamtbetrag der Auslobung setzt sich aus 5.000 Euro durch das Bayerische Landeskriminalamt und weiteren 5.000 Euro durch die Stadtsparkasse München zusammen.