Ein letzter Wunsch für schwer erkrankte Menschen: 300 Fahrten mit Spenden organisiert

Noch einmal die wichtigsten Stationen des Lebens besuchen: Dieser Wunsch konnte einer 100-Jährigen mit dem Wünschewagen des ASB erfüllt werden. Der mit 2-Jahren jüngste Fahrgast war gerade einmal zwei Jahre alt und wollte als letzten Wunsch die Münchner Feuerwehr besuchen.

Der ASB-Wünschewagen  erfüllt schwerkranken Menschen einen letzten Wunsch. (Foto: ASB München/Oberbayern e.V.)
Der ASB-Wünschewagen erfüllt schwerkranken Menschen einen letzten Wunsch. (Foto: ASB München/Oberbayern e.V.)

Seit 2016 ermöglicht der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) München/Oberbayern die letzten Wünsche von schwerkranken Menschen. Nun wurde ein besonderer Meilenstein erreicht: Passend zur Vorweihnachtszeit sind mit der aktuellsten Wunschfahrt nun insgesamt 300 Wünsche wahr geworden.

Einem schwer erkrankten, geliebten Menschen beizustehen und ihm den Abschied zu erleichtern, ist ein Anliegen, das für Angehörige zwar selbstverständlich, in der Praxis jedoch oft schwer umsetzbar ist, da es an medizinischer Ausrüstung und geschultem Fachpersonal für die Betreuung mangelt. Genau diese letzten Wünsche ermöglicht der Wünschewagen des ASB. 2016 nahm dieser in München und ganz Bayern zum ersten Mal Fahrt auf und hat inzwischen 300 Wunschfahrten erfolgreich umsetzen können.

Jüngster Fahrgast des Wünschewagens war gerade einmal zwei Jahre alt 

In den vergangenen Jahren wurden Menschen jeden Alters auf ihren Wunschfahrten begleitet. Der jüngste Fahrgast war dabei gerade einmal zwei Jahre alt und wurde zu der hiesigen Feuerwehr begleitet. Die älteste Mitfahrerin wünschte sich mit ihren 100 Jahren noch einmal die wichtigsten Stationen ihres Lebens zu besuchen – vom Elternhaus bis hin zu dem Hof, auf dem sie ihren späteren Ehemann kennenlernte. Die kürzeste Fahrt führte nur wenige Meter weiter zu der Bäckerei, in der unser Fahrgast täglich seine Semmeln geholt hatte, während die längste Fahrt durch ganz Deutschland bis nach Rügen ging, um unserem Mitfahrenden die Möglichkeit zu geben, noch ein letztes Mal seine Heimat zu sehen.

300. Fahrt zum Seehaus im Englischen Garten

Nach all diesen Fahrten, die unsere Ehrenamtlichen mit den unterschiedlichsten Schicksalen und Lebenswegen in Berührung brachten, ist es schwer, die emotionalste Fahrt auszuwählen. So wartete auch die kürzlich umgesetzte 300. Fahrt mit einer Achterbahnfahrt für unsere Ehrenamtlichen auf. Denn ursprünglich war ein besinnlicher Besuch auf dem Christkindlmarkt am Chinesischen Turm geplant. Spontan wurde sich jedoch umentschieden und tatkräftig umdisponiert. Die Ehrenamtlichen begleiteten den Fahrgast stattdessen zum Seehaus, wo eine andere Art der Besinnlichkeit auf der Karte stand: Ein Genuss, der durch den Magen geht.

Wünschewagen wird ausschließlich durch Spenden finanziert

Das Projekt wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Es gibt für den Wünschewagen keine öffentliche Förderung. Für den Fahrgast und eine Begleitung ist die Fahrt selbstverständlich kostenlos und auch das gesamte Team ist ehrenamtlich unterwegs, um die Menschen an einen Wunschort zu bringen.

Wer die Arbeit des ASB Wünschewagen unterstützen will, kann das gerne in Form einer Geldspende tun.

Spendenkonto ASB Wünschewagen

Gemeinnützige GmbH für mobile Dienste des Arbeiter-Samariter-Bundes München / Oberbayern

Stadtsparkasse München

IBAN: DE09701500000043144443

BIC: SSKMDEMMXXX