Die UEFA hat die Entscheidung vertagt, ob München Austragungsort der nachgeholten Fußball-Europameisterschaft EURO 2020 im Juni und Juli 2021 bleibt. Oberbürgermeister Dieter Reiter zeigte sich enttäuscht, dass heute keine Entscheidung getroffen wurde. München hatte der UEFA ein tragfähiges Konzept mit drei Szenarien vorgelegt.
Die UEFA hat der Stadt München mitgeteilt, dass sie noch weitere Faktoren zur Umsetzung des Turniers in der Landeshauptstadt
prüfen will. Der ursprüngliche Plan sieht vor, dass in der Allianz Arena München drei Vorrundenspiele der deutschen Nationalmannschaft gegen Weltmeister Frankreich (15. Juni, 21 Uhr), Europameister Portugal (19. Juni, 18 Uhr) und gegen Ungarn (23. Juni, 21 Uhr) stattfinden sollen. Dazu soll am 2. Juli (21 Uhr) ein Viertelfinale in der Landeshauptstadt ausgespielt werden. Die nachgeholte Fußball-Europameisterschaft EURO2020 läuft vom 11. Juni bis 11. Juli 2021.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter erklärt dazu: „Ich bedauere sehr, dass auch heute keine Entscheidung für den Spielort München getroffen wurde. München hat sich für die UEFA stets als zuverlässiger Partner erwiesen. Wir hoffen und glauben aufgrund unserer bisherigen Arbeit und des fundierten Konzepts, das unser Projektteam zusammen mit dem DFB und verschiedenen städtischen und staatlichen Partnern erarbeitet hat, noch immer an eine positive Entscheidung für München.“
Die Landeshauptstadt München hatte zur Umsetzung der Fußball-Europameisterschaft in der Corona-Pandemie verschiedene Szenarien erarbeitet, um ihrer Verantwortung gegenüber der UEFA und für die Sicherheit und Gesundheit der eigenen Bevölkerung Rechnung zu tragen. Die vom DFB und dem EURO-Organisationsteam der Landeshauptstadt München entworfenen Stadion-Szenarien würden nach den Worten von Reiter alle Optionen, um auf die Infektionslage zum Zeitpunkt des Turniers angemessen vorbereitet zu sein.
Szenario eins, das Lead Szenario, würde 14.500 Zuschauern (21,6 Prozent der Gesamtkapazität) einen Besuch in der Fußball Arena München ermöglichen, basierend auf einer Kombination aus Einhaltung von Abstandsregeln und den Limitierungen des UEFA-Ticketing-Systems. Dabei wäre jeder 4. Sitz einer Stadionreihe besetzt.
Das zweite Szenario, Upscale Szenario, wäre mit knapp 27.000 Zuschauern (40,2% der Gesamtkapazität) eine optimistischere Variante. Jedoch würde dieses Szenario eine sehr positive Entwicklung der Pandemie voraussetzen. „Aufgrund des nötigen Vorlaufs zur Umsetzung wird diese Variante jedoch von Tag zu Tag unwahrscheinlicher“, bedauert der OB.
Das Backup Szenario sieht zwischen 0 und 7.000 Personen (ca.10 Prozent der Gesamtkapazität) vor. Es müsste bei anhaltend negativer pandemischer Entwicklung herangezogen werden und wäre auch kurzfristig umsetzbar.
Die Stadt München macht aber nochmal deutlich: „Welches Szenario zur Fußball-Europameisterschaft umgesetzt werden kann und wie viele Zuschauer die Spiele letztlich in der Fußball Arena München verfolgen können, wird die zum Turnierzeitraum gültige Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vorgeben.“