Demo gegen Sicherheitskonferenz in München: Iraker übergießt sich mit Benzin und will sich anzünden

Bei der Demo des Aktionsbündnisses gegen die Münchner Sicherheitskonferenz am Samstag hat sich ein in München lebender Iraker mit Benzin übergossen und wollte sich anzünden. Aufmerksame Polizisten konnten die Selbstverbrennung verhindern. Der Mann wurde in eine psychiatrische Einrichtung eingeliefert. 

Demo gegen die Münchner Sicherheitskonferenz
Demo gegen die Münchner Sicherheitskonferenz

Am 15. Februar 2020 um 13.15 Uhr begann am Karlsplatz in München die Auftaktkundgebung für die Versammlung des Aktionsbündnisses gegen die Münchner Sicherheitskonferenz. An der Auftaktkundgebung nahmen in der Spitze rund 2.000 Personen teil.

Gegen 13.20 Uhr übergoss sich plötzlich ein 50-jähriger, in München wohnhafter, Iraker am Rand der Versammlung mit Benzin und lief in die bereits gut besuchte Fläche der Auftaktkundgebung. Dabei hatte er bereits ein Feuerzeug in der Hand. Anwesende Polizeibeamte bemerkten den durchnässten und stark nach Benzin riechenden Mann und konnten ihn rechtzeitig zu Boden bringen sowie gleichzeitig den Gebrauch des Feuerzeuges verhindern. Der Mann wurde umgehend aus dem Versammlungsbereich gebracht. Er wurde im Anschluss aufgrund inhalierter Benzoldämpfe medizinisch versorgt und danach in polizeilichen Gewahrsam genommen. Anschließend wurde er in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. In Bezug auf sein Motiv laufen noch die Ermittlungen. Nach Auskunft der Polizei deutet aktuell aber daraufhin, dass er mit dem Selbstverbrennungsversuch auf die Verhältnisse in seinem Herkunftsland hinweisen wollte.

Der Demonstrationszug setzte sich gegen 14.15 Uhr in Bewegung. Hier wurden in der Spitze bis von der Polizei bis zu 3.000 Teilnehmer gezählt. Die Veranstalter haben die Zahl der Demonstranten auf 5.000 geschätzt. Die Menschenkette, die zeitgleich vom Stachus bis zum Marienplatz ging, hatte ca. 500 Teilnehmer. Im Rahmen des Demonstrationszuges kam es zum Schluss hin, kurz vor dem Erreichen des Marienplatzes, zum Entzünden von einzelnen pyrotechnischen Gegenständen in Form von Rauchfackeln. Davon abgesehen kann der Verlauf der Gesamtveranstaltung von der Polizei als friedlich und störungsfrei bezeichnet werden. Bei der Abschlusskundgebung am Marienplatz wurden rund 2.000 Teilnehmer wahrgenommen. Diese endete um 16.15 Uhr.

Insgesamt kam es im Rahmen der Versammlung zu zwei vorläufigen Festnahmen (1 Mal Verstoß gegen das Versammlungsgesetz – Besitz von Schutzbewaffnung und 1  Mal Verstoß gegen das Vereinsgesetz – Vorzeigen einer YPG-Fahne) und einer Gewahrsamnahme wgen dem Selbstverbrennungsversuch.

Polizei-Einsatzleiter Norbert Radmacher rekapituliert: „Ich bin mit dem bisherigen Verlauf des Gesamteinsatzes rund um die Sicherheitskonferenz und auch mit dem Ablauf der Versammlungen sowohl am Freitag als auch am Samstag sehr zufrieden. Gerade das Engagement der eingesetzten Kräfte möchte ich hervorheben. Hier wird für Sicherheit auf einem sehr hohen Niveau gesorgt. Auch den friedlichen Verlauf der Versammlungen möchte ich noch herausstellen und mich ebenfalls für das gerade in den letzten Tagen oft gezeigte Verständnis unserer Bürgerinnen und Bürger bedanken.“