Derzeit sind in München nur Zweitimpfungen mit dem Impfstoff von Biontech möglich. 1.100 bereits für diese Woche vereinbarte Impftermine müssen abgesagt werden. Die von Pfizer angekündigten Lieferverzögerungen wegen des Umbaus eines Produktionsstandortes in Belgien haben auch Auswirkungen für den Impfplan in der Landeshauptstadt.
(18.1.2020) Etwa 1.100 für diese Woche vereinbarte Impftermine für die Erstimpfung von Angehörigen der Rettungsdienste und bevorrechtigten Beschäftigten in medizinischen Einrichtungen müssen verschoben werden. Grund ist eine Ankündigung von Pfizer, dass wegen eines Umbaus des Produktionsstandortes in Puurs (Belgien) im Januar weniger Biontech-Impfdosen ausgeliefert werden können. In dem Werk werden die Produktionskapazitäten erhöht. Das hat Auswirkungen auf das Münchner Impfzentrum. Die für den 19. und 22. Januar vorgesehenen Lieferungen können bis auf Weiteres nur für die anstehenden Zweitimpfungen verwendet werden.
An den vollstationären Pflegeeinrichtungen können deshalb neben Zweitimpfungen aktuell nur die Impf-Aufklärungsgespräche stattfinden, aber keine Erstimpf-Termine vereinbart werden. Rund 1.100 für diese Woche bereits vereinbarte Termine zur Erstimpfung von Angehörigen der Rettungsdienste und bevorrechtigten Beschäftigten in medizinischen Einrichtungen mussten abgesagt werden.
München hat Impfdosen nicht erhalten – OB Reiter interveniert bei Söder
(Erstmeldung 15.1.2021) Entgegen der Ankündigung des Freistaats, die lokalen Impfzentren jetzt regelmäßig jeden Dienstag und Freitag mit Corona-Impfstoff zu beliefern, hat die Stadt die für heute zugesagten 3.500 Impfdosen nicht erhalten. Mit dem noch vorhandenen Impfstoff kann gerade sichergestellt werden, dass übers Wochenende die notwendige Zweitimpfung der ersten geimpften Münchnerinnen und Münchner erfolgen kann. Oberbürgermeister Dieter Reiter hat sich deshalb umgehend mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder in Verbindung gesetzt. Reiter reagiert verärgert und erklärt: „Wir können nur verimpfen, was uns an Impfstoff zur Verfügung gestellt wird. Diese chaotischen Zustände, dass Impfdosen angekündigt, dann aber nicht geliefert werden, müssen unverzüglich beendet werden.“
Eine Ankündigung von Pfizer wegen Engpässen dürften mit dem aktuellen Lieferausfall nicht zu tun zu haben. Mehrere Medien berichten, dass der amerikanische Pharmakonzern Pfizer europäische Behörden informiert habe, dass mehrere Millionen Dosen Biontech-Impfstoff nicht rechtzeitig in Europa ausgeliefert werden können. Als Grund gibt Pfizer den Umbau eines Werkes in Belgien an, in dem die Herstellungskapazitäten erhöht werden. Zwei größere Lieferungen Ende Januar und Anfang Februar müssten daher ausfallen. Gesundheitsminister Jens Spahn hat für Freitagnachmittag, 15.1.2021, eine Telefonkonferenz mit den Gesundheitsministern der Länder einberufen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.