Auf Kesselwagen geklettert: 19-Jähriger nach Stromschlag verstorben

11. Juli 2024 , Stromunfall, Trudering

Schwerste Verbrennungen von 70 Prozent seiner Körperoberfläche hat ein 19-Jähriger erlitten und ist verstorben. Er war in Trudering auf einen Kesselwaggon gestiegen und mit der Oberleitung in Berührung gekommen. 

19-Jähriger berührt Bahn-Oberleitung und wird schwer verletzt Quelle Foto Bundespolizei
19-Jähriger berührt Bahn-Oberleitung und wird schwer verletzt – Quelle Foto Bundespolizei

(Update 11.7.2024) Der 19-Jährige, der einen Stromschlag erlitten hatte, ist am Dienstag, 9.7.2024, an den schweren Brandverletzungen verstorben. 


(Erstmeldung 7.7.2024) Ein 19-Jähriger und sein gleichalteriger Begleiter kletterten in der Nacht zum Sonntag, 7. Juli 2024, gegen 3 Uhr auf einen abgestellten Kesselwaggon am Bahnhof Trudering. Der junge Mann kam dabei mit der Oberleitung in Berührung, wodurch er einen Stromschlag erlitt und bewusstlos auf dem Waggon liegen blieb. Sein Freund sprang zunächst vom Waggon zu Boden, kletterte jedoch erneut hoch, als er merkte, dass der Verunglückte nicht mehr reagierte und reanimierte ihn bis zum Eintreffen der Rettungskräfte.

Eine Streife des Polizeipräsidiums München befand sich im Nahbereich und setzte die Rettungskette in Gang, konnte jedoch aufgrund der Gefährdung durch den noch nicht abgeschalteten und geerdeten Bahnstrom zunächst nicht zu den Männern. Nachdem die Gleise gesperrt, der Strom abgeschaltet und die Leitung durch die Berufsfeuerwehr München geerdet worden war, konnten die Einsatzkräfte mit der Rettung mittels Drehleiter beginnen.

Mit einem Rettungswagen kam der schwer verletzte Münchner in ein Krankenhaus. Er erlitt Verbrennungen zweiten Grades auf 70 Prozent seiner Körperoberfläche. Sein Freund kam mit leichten Schürfwunden zur Beobachtung ebenfalls in ein Krankenhaus. Weshalb die Männer auf den Waggon kletterten ist Gegenstand der Ermittlungen der Bundespolizei München.

Bundespolizei warnt eindringlich vor Gefahren im Gleisbereich

„Von der 15.000 Volt führenden Oberleitung der Bahn kann auch ohne direkten Kontakt ein Lichtbogen überspringen. Bahnanlagen sind für den Aufenthalt – gleich aus welchem Grund – nicht geeignet. Sowohl im Gleisbereich als auch auf den Waggons besteht Lebensgefahr! Im Hinblick auf die bevorstehenden Sommerferien werden insbesondere Eltern gebeten, ihre Kinder auf die Gefahren hinzuweisen.“, so Dina Dietsch, Sprecherin der Bundespolizeiinspektion München.