Massenpanik simuliert: Katastrophenschutzübung zur Fußball-WM in Allianz Arena und im Arabellapark

Am Sonntag fand in der Allianz Arena und im Arabellapark die Katastrophenschutzübung“EMÜ19″ mit 2.000 Einsatzkräften der Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste, Behörden der Landeshauptstadt München und des Deutschen Fußball-Bundes zur Vorbereitung auf die UEFA Europameisterschaft 2020 statt. Übungsszenarien waren eine Fettexplosion in einem Kiosk im Fußball-Stadion sowie eine Massenpanik nach dem Zünden von Pyro in der U-Bahnstation Arabellapark. 

Katastrophenschutzübung zur Fußball EM 2020
Katastrophenschutzübung zur Fußball EM 2020
Quelle Foto Berufsfeuerwehr München

(Update 15.12.2019) Am U-Bahnhof Arabellapark sowie in der Allianz Arena wurden anspruchsvolle Szenarien eingespielt, die die Einsatzkräfte gemeinsam bewältigen mussten. Durch den zeitlich versetzt eintretenden zweiten Einsatzort an der Allianz Arena mussten sich Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei flexibel auf die Besonderheiten der jeweiligen Szenarien einstellen, Gerät und Personal zügig disponieren und die gleichzeitig Abwicklung der Einsatzörtlichkeiten koordinieren. Die Übungsannahme simulierte den dritten Spieltag der Vorrunde der UEFA Fußball-Europameisterschaft.

Das Szenario am U-Bahnhof Arabellapark beinhaltete die Zündung pyrotechnischer Gegenstände durch eine Gruppe Fußball Fans am Bahnsteig. Bei der anschließenden Rauchentwicklung entstand eine Massenpanik, in deren Folge zahlreiche Personen verletzt wurden. Das Szenario stellte sich den Einsatzkräften zunächst auch als möglichen Terroranschlag dar.

In der Allianz Arena spielte das Szenario in einem Kiosk. Dort kam es bei einer Fritteuse zu einer Fettexplosion mit Stichflamme und Verrauchung, die die dortigen FußballspielBesucher ebenfalls in Panik versetzte. Durch die Explosion selbst wurden auch hier zahlreiche Personen verletzt.

Um die Übungsszenarien möglichst realistisch zu gestalten, wurden in Echtzeit eine große Anzahl an Hinweisen und Mitteilungen über den Notruf und die Sozialen Medien eingespielt. Das hohe Informationsaufkommen durch Anrufe und Hinweise stellte die übenden Organisationen vor zusätzliche Herausforderungen, da hier relevante von unwichtigen Informationen getrennt und Gerüchte oder tatsächliche Hinweise schnell und sicher erkannt werden mussten.

Die Übung wurde an den Ereignisorten, in den Führungsstab von Feuerwehr und Polizei sowie in den Fachdienststellen von Schiedsrichtern und Übungsbeobachtern begleitet. Diese dokumentierten die Entscheidungen und Maßnahmen der übenden Einsatzkräfte und stellen ihre Erkenntnisse nun als wichtigen Baustein für die anstehende Aufbereitung der Übung zur Verfügung.

Bereits jetzt steht fest, dass der Ausbildungs- und Trainingsstandard der beteiligten Sicherheitsbehörden sich auf einem sehr hohen Niveau befindet. Die Auswertung der Erkenntnisse der Schiedsrichter gibt nun die Möglichkeit, bis zur UEFA Europameisterschaft 2020 nur noch wenige Feinheiten zu optimieren.

An der Gesamtübung nahmen insgesamt etwa 2.000 Einsatzkräfte der beteiligten Behörden und Organisationen teil. Darunter befanden sich auch circa 400 Darsteller, die an den beiden Übungsszenarien eingesetzt wurden. Während des gesamten Übungszeitraums war die Einsatzfähigkeit von Polizei, Feuerwehr, der Rettungsdienste und Krankenhäuser durchgehend gewährleistet, da für die Bewältigung des normalen Einsatzaufkommens zusätzliches Personal zur Verfügung stand.

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(13.12.2019) Festigung der Handlungskompetenz, Ausbau der Fähigkeiten und Vernetzung der Zusammenarbeit verschiedener Behörden und Organisationen – das sind die übergeordneten Ziele der gemeinsamen Katastrophenschutzübung der Münchner Blaulichtorganisationen und des Deutschen Fußball-Bundes am Sonntag, 15. Dezember 2019.

Die Vorbereitung der Einsatzmaßnahmen für die UEFA Europameisterschaft 2020, die vom 12.6. bis 12.0.2020 auch mit dem Spielort Allianz Arena in München stattfindet, ist bereits in vollem Gange. Aus den hiesigen Erfahrungen zu schweren Gewalttaten im öffentlichen Raum, aber auch mit Blick auf Ereignisse in den letzten Jahren im In- und Ausland haben Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste bewährte Einsatzpläne überarbeitet, verfeinert und angepasst. Das ständige Hinterfragen des aktuellen Vorbereitungsstandes und der eigenen Fähigkeiten gehört zum professionellen Selbstverständnis der Münchner Sicherheitsorganisationen.

Am Sonntag, 15. Dezember 2019, von 8 bis 13 Uhr üben die Berufsfeuerwehr München, die Polizei München sowie die Rettungsdienste Einsatzszenarien, die unter anderem die Versorgung einer Vielzahl von Verletzten beinhalten. Die Übung findet im Bereich des Arabellaparks sowie im Bereich der Allianz Arena statt.

Für die Übung wird der U-Bahnhof Arabellapark sowie der zugehörige Busbahnhof ab 7Uhr für die Öffentlichkeit gesperrt. In der Zeit von ca. 6:50 bis 13:00 Uhr beginnen und enden die Züge der U4 daher an der Haltestelle Richard-Strauss-Straße. Von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen organisiert. Da Busverbindungen ebenfalls beeinträchtigt sind, kommt es zu einzelnen Haltestellenverlegungen. Die Bemühungen aller Beteiligten tragen dazu bei, die Auswirkungen auf die Bevölkerung möglichst zu minimieren.

Auch für den Fahrzeugverkehr, Fußgänger und Radfahrer ergeben sich Einschränkungen im Bereich der Englschalkinger Straße und der Elektrastraße. Die Polizei bittet: Umfahren Sie den Arabellapark in der Zeit von 7 bis 13 Uhr weiträumig. Die München Klinik Bogenhausen, welche sich ebenfalls am Arabellapark befindet, ist während des gesamten Übungszeitraums frei zugänglich. Da das Krankenhaus aber ebenfalls an der Übung teilnimmt, werden auch die städtischen Notfallzentren für den Zeitraum der Übung höher frequentiert sein.

Im Zuge der Großübung werden zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste anfahren, Einsatzkräfte mit angelegter Schutzausstattung sowie unter Umständen Komparsen mit zum Teil täuschend echt aussehenden Verletzungen an den Übungsörtlichkeiten wahrnehmbar sein. Damit die Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Polizei und der Rettungsdienste einen möglichst großen Übungserfolg haben, können im Voraus der Übung keine Details der Szenarien bekannt gegeben werden.