Am 6. Mai 2017 feiert München zum 18. Mal die Lange Nacht der Musik. An 100 Spielorten werden 400 Konzerte mit Klassik, Rock, Pop, Jazz, Swing, Salsa, Tango, Funk & Soul, Volksmusik sowie Tanzkurse, Performances und Führungen geboten.
Los geht es um 20 Uhr, wenn die Shuttlebusse im 10-Minutentakt am Knotenpunkt Odeonsplatz losfahren. Die größte Spielstätte mit dem umfangreichsten Aufgebot ist der Gasteig. Ob moderne Mundart, Klassik, Tango-Kurs oder Gesang pur – bespielt werden alle Säle und Foyers. In der Bayerischen Staatsoper kommt man in den Genuss der Oper „Madama Butterfly“, einer Performance aus dem Orchestergraben oder einer Nachtführung hinter die Kulissen.
Weitere traditionsreiche Häuser laden zum Vorbeischauen und Hineinschnuppern, wie das Münchner Künstlerhaus, wo La Triviata mit Improvisationsopern für Unterhaltung sorgt. Die Hochschule für Musik und Theater München startet mit Vokalisten und der Bigband des Jazzinstituts in den Abend, abgerundet durch kammermusikalische Beiträge und der Klavierklasse. Sein beeindruckendes Repertoire von Orchestern, Chören, Jazz, einem Opernsalon und Theater bringt auch der Akademische Gesangverein München auf die Bühne – und wer nach diesem musikalischen Feuerwerk gerne weiterfeiern möchte, ist gleich an Ort und Stelle zur Open-end-Party in der Kegelbahn willkommen.
Auch in die Einsteinstraße lohnt sich der Weg, denn hier kommen im Unterfahrt & Einstein Kultur Jazzliebhaber auf ihre Kosten, nebenan feiert das Unions Bräu Haidhausen seine Lange Nacht-Premiere mit einer Münchner Bigband. Eine stimmungsvolle Inszenierung, die in Zusammenarbeit mit der Erzdiözese München und Freising entstanden ist, empfängt die Gäste in der Kirche St. Maximilian: Fotografie von Frank Eydner wird mit Musik, Licht und Architektur als künstlerische Einheit präsentiert, begleitet von Den Jungen Chören Münchens.
Einige Veranstaltungsorte haben sich eigens zur Langen Nacht herausgeputzt: So etwa die Alte Rotation im Verlagshaus an der Paul-Heyse-Straße. Dort, wo früher Zeitungen gedruckt wurden, sind nun Musiker zu Gast. In diesem Jahr besucht Dreiviertelblut das Haus, das Vorprogramm bestreiten Newcomer aus der Region.
Wie wäre es vielleicht einmal mit einem nächtlichen Besuch in der GEMA oder dem Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit München? Dort, wo sonst Büroalltag herrscht, wurde extra umgebaut: In der GEMA gibt es frischen Sound von gleich vier preisgekrönten, jungen Bands aus der Region und ganz Deutschland, und im BIZ der Agentur für Arbeit zeigen die Musiker und Kabarettisten der Künstlervermittlung ihre große Bandbreite mit sinnlichen Chansons, heißen Musicalnummern, Comedy , A-Cappella und verschiedenen Bands.
Fast schon eine Lange Nacht-Institution ist die Lounge am Lenbachplatz: BMW und „U 21“ von BR-Klassik präsentieren auf zwei Ebenen und mehreren Bühnen junge Stars, arrivierte Künstler und Newcomer aus Klassik, Pop und Jazz. Angesagte Bands und Feierlaune garantiert sind auch im Bürgerhaus Glockenbachwerkstatt, wo heuer PolkaPunkBeat auf GipsySingerSongwriterBlues und Klezmer auf bayrische Volksmusik trifft.
Die kleinste und vielleicht auch lauteste Spielstätte ist die Rockbox Bar – drei verschiedene Bands rocken auf wenigen Quadratmetern. Energiegeladen ist auch der Abend in der Niederlassung: Die Band junkmood (Adult Rock) und experimenteller „loopdustrial Partyrock von „Loopin“ Lab wechseln sich ab, im Kooks sind wieder 9Volt und Los Dos Voltos am Start.
Wer seine Tanzkünste auffrischen möchte, dem seien die zahlreichen Angebote der Tanzschulen ans Herz gelegt: Hier kann jeder hineinschnuppern und in professionellen Workshops oder auf freiem Parkett das Tanzbein schwingen.
Bleibt noch die Frage, wie man in der Langen Nacht mobil bleibt: Die Spielstätten sind miteinander vernetzt und werden auf vier verschiedenen Touren (Zentrum, Schwabing, Ost, Südwest) von Shuttlebussen der MVG angefahren. Das Ticket kostet 15 Euro und gilt als Eintrittskarte für alle beteiligten Häuser sowie als Fahrkarte für die Sonderbusse. Eine fest vorgegebene Route gibt es nicht – jeder kann sich seinen eigenen Konzertplan zusammenstellen, oder sich einfach treiben lassen.