Alkohol gegen Hitze hat fatale Folgen – Betrunkener DB-Arbeiter lässt Waggon entgleisen

Welche fatalen Folgen der Genuss von Alkohol gegen die Hitzewelle hat, zeigte sich am Freitag im Güterbahnhof Freimann. Ein betrunkener Rangierbegleiter hat eine Weiche falsch gestellt, wodurch ein Autozug-Waggon entgleist ist. Auch sonst hatte die Bundespolizei am Wochenende reichlich mit alkoholisierten Individuen zu tun.

Bundespolizei Hauptbahnhof München
Bundespolizei Hauptbahnhof München

 

Um 8 Uhr am vergangenen Freitag gab es für die Bundespolizei bereits den ersten Einsatz, bei dem Alkoholgenuss der Auslöser war.  Ein 33-jähriger Rangierbegleiter hatte beim Umsetzen eines Autoreisezuges am Güterbahnhof Freimann eine Weiche nicht richtig gestellt, woraufhin die letzte Achse einer aus drei Autozugwaggons bestehenden Rangierabteilung entgleiste. Es entstand ein Sachschaden am Waggonoberbau in Höhe von rund 10.000 Euro. Der DB-Mitarbeiter stand unter leichtem Alkoholeinfluss. Ermittlungen wegen Gefährdung des Bahnverkehrs wurden eingeleitet. Personen wurden nicht verletzt. Der Zugverkehr war nicht gestört.

Schlag auf Schlag ging es dann am Freitag und am gesamten Wochenende weiter. Um 9:35 Uhr war ein 20-jähriger Eritreer ins Gleis 11 des Hauptbahnhofes gestürzt. An das erteilte Hausverbot hielt sich der Westafrikaner nicht. Um 12:30 Uhr wurde er von einer Streife der Bundespolizei erneut am Zugang Bayerstraße angetroffen. Volltrunken lag er am Boden und konnte sich nicht mehr selbst fortbewegen. Er wurde zur Dienststelle transportiert, wo 1,4 Promille Atemalkohol gemessen wurden. Nach richterlicher Entscheidung  wurde er bis 17:15 Uhr ausgenüchtert.

Gegen 13:35 Uhr war es in einer S-Bahn vor dem Halt am Hauptbahnhof zwischen zwei alkoholisierten Männern zu einem Streit gekommen. Nach Zeugenaussagen war dieser bereits in Pasing am Bahnsteig ausgebrochen, dann in der S-Bahn eskaliert. Bei der polizeilichen Bearbeitung des Vorfalls, durch den es kurzfristig zu Verzögerungen im S-Bahnverkehr der Stammstrecke gekommen war, stellte sich bei einem Datenabgleich heraus, dass einer der beiden, ein sehr stark alkoholisierter 45-jähriger Mann, per Haftbefehl gesucht worden war. Er wurde der Justiz zugeführt.

Um 20:30 Uhr fand eine Streife der Bundespolizei am Haupteingang des Hauptbahnhofes einen 43-Jährigen aus Bad Feilnbach liegend vor seinem Rollstuhl vor. Der Mann war stark alkoholisiert und sollte nach richterlicher Anordnung in der Wache ausgenüchtert werden. Nach einer ärztlichen Untersuchung nach Verschlechterung seines Gesundheitszustandes wurde er vom Rettungsdienst in eine Münchner Klinik gebracht.

Gegen 21:45 Uhr am Freitag lag ein 46-jähriger Mann regungslos am Zugang Bayerstraße. Die Person war zunächst nicht ansprechbar. Erst nach Verständigung und Behandlung von Rettungssanitätern konnte in Erfahrung gebracht werden, dass er wohl stark alkoholisiert war. Auch er musste in die Klinik transportiert werden. Kurz nach Mitternacht wurde am Samstag (8. August) ein 43-jähriger Sendlinger von Bahnsicherheitskräften am Bahnhof Pasing aufgefunden. Er hatte 3,1 Promille Atemalkohol und wurde nach ärztlicher Begutachtung von Bundespolizisten dem Nachtdienst seines betreuten Wohnens übergeben.

Gegen 1 Uhr stürzte ein stark alkoholisierter 65-jähriger Sendlinger am Haltepunkt Harras. Der Mann machte einen gegenüber Rettungskräften einen leicht verwirrten, zugleich sehr aggressiven Eindruck. Er musste mit einer klaffenden Wunde am Hinterkopf in die Klinik. Den Transport begleitete ein Bundespolizist. Nachdem sich der Mann während des Transports zunächst kooperativ verhielt, wurde er unterwegs wieder aggressiv, musste vom Beamten zu Boden gebracht und mit Handfesseln fixiert werden.. Nachdem der Verletzte sich wieder beruhigt hatte, wurde er in die Obhut der Ärzte übergeben.

Um 1:20 Uhr saß ein 32-jähriger Giesinger fluchend und alkoholisiert am Haupteingang des Münchner Hauptbahnhofs. Er belästigte verbal Reisende. Ein Datenabgleich förderte eine Aufenthaltsermittlung der Staatsanwaltschaft München I wegen Hausfriedensbruch zu Tage. Jetzt werden neue Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch auf den 32-Jährigen zukommen, der eine Atemalkoholkontrolle verweigerte. Gegen 1:30 Uhr wurde ein 43-jähriger Münchner angetrunken am Bahnhof Haar angetroffen. Die Person machte zudem einen verwirrten Eindruck. Beim Schutzgewahrsam stellte sich heraus, dass er 0,94 Promille Atemalkohol hatte und sich in psychiatrischer Behandlung befindet. Daraufhin wurde er um 3:20 Uhr dem Isar-Amper-Klinikum zugeführt.

Gegen 4 Uhr kam es in der östlichen Unterführung des Ostbahnhofes zu einem Streit zwischen mehreren Personen. Nach ersten Ermittlungen soll ein Pärchen aus Obergiesing mit einem 21-jährigen Afghanen und einem 22-jährigen Iraner zunächst verbal in Streit geraten sein. In dessen Folge soll es zu einer körperlichen Auseinandersetzung, in der auch der 26-Jährige und seine 25-jährige Freundin zugeschlagen haben sollen, gekommen sein. Mehrere Personen, darunter ein 18-jähriger Sendlinger, ein 30-jähriger Ägypter und ein 40-jähriger Iraner versuchten beide Parteien zu trennen und zu schlichten. Bei den vier Tatbetroffenen einer wechselseitigen Körperverletzung wurden Atemalkoholwerte von 0,58 bis 1,1 Promille gemessen. Alle vier Tatbeteiligten erlitten leichte Schürfwunden.

Kurz vor 8 Uhr hielt sich ein 38-jähriger Neuhausener lautstark und aggressiv schreiend am Hauptbahnhof auf. Reisende fühlten sich durch sein Verhalten gestört und verängstigt. Der Mann kam mehreren Platzverweisen nicht nach. Auf die Mitnahme zur Dienststelle reagierte er gegenüber den Beamten beleidigend. Er äußerte zweimal „Sieg Heil“ und bezeichnete die Bundespolizisten als „Nazi-Schergen“. Gegen ihn wird nun wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.