Schwerpunktaktion Corona Maskenpflicht: Gefälschte Atteste und 137 Anzeigen

15. August 2020

Am Donnerstag führte die Polizei den ganzen Tag einen angekündigten Kontrolltag im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs durch. In München wurden in S-Bahn, U-Bahn, Tram und Bus kontrolliert, ob die Fahrgäste den Mund-Nasenschutz wegen Corona korrekt tragen. 7.000 wurden kontrolliert, 631 Verstöße registriert und 137 renitente Fahrgäste angezeigt. Einige dreiste Zeitgenossen zeigten auch gefälschte Atteste vor, die sie angeblich von der Tragepflicht befreien. 

Falsches Attest Corona Maskenpflicht Bundespolizei
Gefälschtes Attest Corona Maskenpflicht Quelle Dokument: Bundespolizei

Am Donnerstag, 13. August 2020, von 7 Uhr bis 22 Uhr, gab es einen bayernweiten Kontrolltag im Bereich des ÖPNV zur Durchsetzung der Maskentragepflicht wegen Corona. Auch in München beteiligten sich über 200 eingesetzte Kräfte der Polizei an den Kontrollen, die im Zusammenhang mit der Stadt München und der MVG durchgeführt wurden.

Im Verlauf des Tages wurden über 7.000 Kontrollen durchgeführt.  Dabei wurden 651 Verstöße im Zusammenhang mit der Maskentragepflicht festgestellt. 137 Verstöße davon wurden angezeigt. Die meisten Verstöße wurden aufgrund einer nicht korrekt getragenen Maske, insbesondere unter der Nase, festgestellt. In den meisten dieser Fälle konnte die Problematik kommunikativ mit den Betroffenen geklärt werden. Wer auf den Bahnhöfen, Haltestellen oder in den Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs ohne Maske erwischt wird, dem droht ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro. 

Auch am Flughafen München erwischte es einen Mann. Der 33-jährige Münchner war ohne Mund-Nasenschutz unterwegs.  Auf sein fehlendes Gesichts-Accessoire angesprochen, zauberte der junge Mann auch gleich ein Attest hervor, das ihn angeblich von der Tragepflicht entbindet siehe Foto). Der gebürtige Mannheimer glaubte, in dem vermeintlichen Attest die Bestätigung zu finden, dass er beim Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung an Atemnot und Panikattacken leide. Den Beamten allerdings genügte ein kurzer Blick, um zu erkennen, dass das vorgelegte angeblich medizinische Dokument sich in eine Reihe von deutschlandweit kursierenden Fake-Attesten eines mittlerweile in den Reihen der Corona-Skeptiker sehr beliebten Urologen aus Hessen eingliedert. Genauer nachgefragt, kannte der Attestinhaber nicht einmal den Namen seines angeblichen Arztes und gab schließlich schnell zu, gelogen zu haben. Er habe das Formular von einem Freund zugeschickt bekommen, es ausgedruckt und ausgefüllt. 

Dem 33-Jährigen erwartet eine Ordnungswidrigkeitenanzeige nach der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Diese wird den Münchner wohl 150 Euro kosten. Außerdem steht noch der Verdacht der Fälschung von Gesundheitszeugnissen im Raum.

Am U-Bahnhof Stiglmaierplatz wurde eine Dame durch Polizeikräfte ohne Mund-Nasen-Bedeckung angetroffen. Auf Nachfrage händigte die Dame ein ärztliches Attest aus. Bei der Überprüfung des ärztlichen Attestes ergab sich, dass dieses komplett gefälscht und durch die Dame selbstständig erstellt wurde. Sie wurde wegen der Urkundenfälschung und des Verstoßes gegen die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung (IfSMV) angezeigt und konnte nach der Anzeigenbearbeitung vor Ort wieder entlassen werden.

„Zusammengefasst konnte festgestellt werden, dass die große Mehrheit der Münchner Bevölkerung sehr verantwortungsvoll mit der Maskenpflicht umgeht.“, so ein Polizeisprecher in München.