Der Fußball kehrt wohl ins Olympiastadion zurück – Acht Spiele bei Aufstieg von Türkgücü München

Der Fußball kehrt sehr wahrscheinlich ins Olympiastadion in München zurück. Wenn Türkgücü München in der kommenden Saison in die dritte Bundesliga aufsteigt, dann würden bis zu acht Heimspiele im Olympiastadion ausgetragen werden. 

Olympiastadion München
Olympiastadion München

Das Olympiastadion wird wohl wieder Fußballstadion. Der Hintergrund: Wenn Tabellenführer Türkgücü München von der Regionalliga Bayern in die dritte Bundesliga aufsteigt, dann wird es eng im Grünwalder Stadion. Denn der Deutsche Fußballbund erlaubt nur 50 Ligaspiele in einem Stadion. Im Grünwalder Stadion würden aber bei einem Aufstieg von Türkgücü drei Vereine im Grünwalder Stadion spielen: Die 2. Mannschaft des FC Bayern, der Drittligist TSV 1860 München und der Aufsteiger Türkgücü München. Da kommen über 50 Spiele zusammen. 

Am 19. Juni 2020 hat sich die Stadt München und die Olympiapark GmbH mit dem FC Bayern, TSV 1860 und Türkgücü auf eine Lösung geeinigt. Alle drei Vereine spielen in der kommenden Saison im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße. Bei einem Aufstieg, der angesichts der Tabellensituation sehr wahrscheinlich ist, wird Türkgücü teilweise seine Heimspiele im Olympiastadion austragen.

Türkgücü München erhält einen Vertrag für zwölf Heimspiele im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße, für maximal acht weitere Saisonspiele steht das Olympiastadion zur Verfügung. Damit startet in der Saison 2020/21 nach über 15 Jahren voraussichtlich wieder der Fußball-Ligabetrieb im Olympiastadion, nach dem Auszug des FC Bayern im Mai 2005. Das letzte Fußballspiel im Olympiastadion war das ausverkaufte Champions-League-Finale der Damen im Jahr 2012.

Dazu erklärte die für den Sport zuständige Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD): „Es macht uns stolz, mit Türkgücü München, dem TSV München von 1860 und dem FC Bayern München in der nächsten Saison gleich drei Profi- Vereinen eine Heimat zu geben. Das ist ein starkes Signal für die Sportstadt München.“ Sportreferentin Beatrix Zurek ergänzt: „Es waren keine einfachen Verhandlungen. Umso froher sind wir nun, mit allen Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung gefunden zu haben.“ Marion Schöne, Geschäftsführerin Olympiapark München GmbH sagt dazu : „Es musste eine vertragliche Lösung gefunden werden, damit Türkgücü die Auflagen für die 3. Liga erfüllen kann. Türkgücü kann nun nach Terminabstimmung mit uns und außerhalb der Open Air-Saison bis zu acht Spiele im Olympiastadion austragen. Herzlich willkommen unter dem berühmten Zeltdach!“

Zwei kleine Hürde gab es noch zu nehmen. Denn eigentlich wäre für den Drittliga-Betrieb eine Rasenheizung vorgeschrieben. Außerdem reicht die Lichtleistung der Flutlicht-Anlage im Olympiastadion nicht aus. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat wegen der Rasenheizung schon ein Entgegenkommen signalisiert und eine Ausnahmeregelung in Aussicht gestellt. Bei der Flutlichtanlage will wohl die Olympiapark GmbH nachrüsten. 

Zum FC Türkgücü:

Der Türkgücü München e. V. spielt in der Regionalliga Bayern. Früher nannte er sich SV Türk Gücü München und wurde im Jahre 1975 von einer Gruppe türkischer Migranten gegründet. Heimspielstätte in der Landesliga Süd-Ost war zunächst die Bezirkssportanlage Heinrich-Wieland-Straße nahe dem Ostpark in München-Neuperlach. In der Bayernliga (Aufstieg 2018) wurde im Sportpark des SV Heimstetten gespielt. Nach dem Aufstieg 2019 in die Regionalliga Bayern spielte man bis zur Winterpause der Saison 2019/20 in Heimstetten, wechselte jedoch zur Rückrunde ins Städtische Stadion an der Grünwalder Straße, wo als Hauptnutzer die Drittligisten FC Bayern München II und TSV 1860 spielen. 

99 Prozent der Anteile der Lizenzspielerabteilung werden von der „HK Erste Vermögensverwaltungs und Beratung GmbH“ von Hasan Kivran gehalten, der auch Vereinspräsident ist. Nach der 50+1 Regel hat der e.V. die Stimmmehrheit, faktisch folgt die Mitgliederversammlung den Vorgaben des Sponsors Kivran.