Die Serie von Waldbränden im Münchner Osten setzt sich fort. Am Mittwochnachmittag hat ein Waldstück in der Größe von zwei Fußballfeldern in Waldperlach gebrannt. Bei den Bränden geht die Polizei von Brandstiftung aus.
Hat der Feuerteufel wieder gewütet? Am 4. April 2018 gegen 16 Uhr ist eine große Rauchsäule über dem Münchner Osten aufgestiegen. Im Wald am Friedrich-Panzer-Weg in Waldperlach brannte eine Fläche von in der Größe von 1,5 Hekar, was der Größe von zwei Fußballfeldern entspricht. Löschzüge der Berufsfeuerwehr der Feuerwachen 5 und 9 sowie der Freiwilligen Feuerwehren Waldperlach, Putzbrunn, Ottobrunn und Neubiberg mit insgesamt 50 Einsatzkräften bekämpften den Waldbrand, der um 17 Uhr gelöscht war. Die Feuerwehr schätzt den Sachschaden auf etwa 40.000 Euro. Am Einsatz waren auch zwei Polizeihubschrauber beteiligt, die den Wald nach Glutnestern im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen absuchten.
Am gleichen Tag, gegen 21 Uhr, wurde durch eine Anwohnerin ein erneuter Brand im Bereich der Putzbrunner Straße / Im Gefilde in München-Waldperlach gemeldet. Die Mitteilerin sah Flammen und aufsteigenden Rauch aus dem dortigen Waldgebiet und alarmierte sofort die Einsatzkräfte. Bei Ankunft der Polizei und Feuerwehr waren brennende Gräser, Gebüsch und Bäume feststellbar. Es handelt sich um drei Brandstellen, die jeweils ca. 15 Meter voneinander entfernt lagen. Jede Brandstelle hatte eine Fläche von ca. 70 Quadratmetern. Das Feuer wurde durch Kräfte der Berufsfeuerwehr München gelöscht.
Es ist nicht das erste Mal, dass in diesem Gebiet Waldbrände bekämpft werden mussten. Im vergangenen Jahr am 1. und 2. April 2017 musste hier die Feuerwehr ebenfalls anrücken. Sieben Mal brannte es Anfang April 2017 in den Wäldern zwischen Perlach, Trudering und Grasbrunn. Insgesamt waren es im letzten Jahr sogar 13 Wald- oder Wiesenbrände. Heuer von Karfreitag bis Ostermontag setzte sich die Brandserie fort: Keferloh, Höhenkirchen, Taufkirchen und Unterhaching waren betroffen.
Die Polizei geht von einem Brandstifter aus. In der Vergangenheit war sie bei den Waldbränden mit der Öffentlichkeitsarbeit immer sehr zurückhaltend. Denn man wollte dem Täter keine Befriedigung und weiteren Ansporn geben, wenn groß darüber berichtet wird. Es wurden im letzten Jahr in den betroffenen Gebieten lediglich Fahndungsplakate aufgehängt und eine Belohnung von 5.000 Euro für die Ergreifung des Täters ausgelobt. 4.000 Euro davon wurden von einem Unternehmen in Grasbrunn ausgeschrieben, das durch die Vernichtung von Waldflächen bereits einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden hat. Doch nach der weiteren Brandserie in diesem Jahr, setzen die Behörden alles daran, den Brandstifter endlich zu fassen.
Die Brandserie im letzten Jahr endete übrigens plötzlich. Der Grund dafür liegt wohl darin, dass der Täter nicht Holz anzündet, sondern die ausgetrockneten Halme der langstieligen Gräser – dem Reit- oder Rodungsgras – das vor allem auf Waldlichtungen wächst. Diese brennen um diese Jahreszeit bei Trockenheit wie Zunder. Wenn dann bis Mitte April frisches Grün nach wächst, sind die Grasflächen nicht mehr so leicht entflammbar.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise zu den Waldbränden geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München,
Kommissariat 13, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. Für Hinweise, die zur Klärung der Serie oder zur Ergreifung des Täters führen, ist von der Polizei eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro und von privater Seite eine Belohnung von 4.000 Euro ausgesetzt, deren Zuerkennung unter Ausschluss des Rechtsweges erfolgt.