Die Straßenbahn, Linie 25, wird vom Max-Weber-Platz nach Steinhausen bis zum SZ-Hochhaus verlängert. Am 26. Februar wurde mit dem symbolischen Spatenstich der Bau der Gleise gestartet.
Das Münchner Straßenbahnnetz wächst weiter, dieses Mal im Münchner Osten: Die neue Verbindung vom U-Bahnhof Max-Weber-Platz zum S-Bahnhof Berg am Laim. Die Tram Steinhausen – ist knapp 3 Kilometer lang und wird künftig von der verlängerten Linie 25 (Grünwald – MaxWeber-Platz – Berg am Laim Bf.) bedient. am 26. Februar war der Spatenstich auf dem Areal der künftigen Wendeschleife zwischen dem S-Bahnhof Berg am Laim und dem Hochhaus der Süddeutschen Zeitung an der Hultschiner Straße.
Die etwa 2,7 Kilometer lange Tram Steinhausen wird auf den ersten ca. 1,4 Kilometern vom Max-Weber-Platz zum Vogelweideplatz auf den bestehenden Betriebsgleisen in der Einsteinstraße verlaufen; diese werden bisher nur zum Ein- und Ausrücken sowie im Umleitungsfall genutzt. Zwischen Vogelweideplatz und S-Bahnhof Berg am Laim (Hultschiner Straße) bauen die Stadtwerke München eine etwa 1,3 Kilometer lange Neubaustrecke auf eigener Rasengleis-Trasse entlang der Truderinger Straße. Ein anspruchsvolles Gestaltungskonzept mit viel Grün und einem schlanken Fahrleitungssystem wird dazu beitragen, dass sich die Neubaustrecke gut in die Umgebung einfügt. Das Straßenbahnnetz erreicht nach Fertigstellung dieser Netzerweiterung eine Ausdehnung von ca. 82 Kilometern. Die Zahl der Tram-Haltestellen steigt um 6 von 166 auf 172. Die Investitionskosten liegen bei rund 18 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern fördert das Neubauprojekt aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG).
Ausgangspunkt für den nun beginnenden Ausbau war das Ziel, die aufstrebenden Geschäfts- und Gewerbestandorte zwischen Vogelweideplatz und Zamdorf (v.a. „Bogenhausener Tor“, Gewerbegebiet Steinhausen, SZ) hochwertig, leistungsstark sowie wirtschaftlich an den bestehenden ÖPNV anzubinden und möglichst gut zu vernetzen. Dies geht mit einer Tram am besten, die neben den städtischen Entwicklungsgebieten auch die zahlreichen Wohnorte und Arbeitsplätze entlang der Einsteinstraße erschließt und am Bahnhof Berg am Laim kreuzungsfrei und auf kurzem Fußweg mit der S-Bahn verbunden ist. Die Prognosen der Gutachter lassen nach Fertigstellung der Bebauung knapp 7.000 Fahrgäste pro Werktag am stärksten Querschnitt erwarten. Derzeit wohnen im Einzugsbereich der neuen Tramhaltestellen etwa 16.000 Münchnerinnen und Münchner, die mit der Straßenbahn eine attraktive Anbindung an das Schienennetz mit direktem Anschluss zur U- und S-Bahn erhalten. Im Busnetz wird durch die neuen Linienführungen auch das neue Wohngebiet Baumkirchen-Mitte (südlich des S-Bahnhofs Berg am Laim) besser angebunden und eine neue Verbindung von Berg am Laim zum Michaelibad (U5) geschaffen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter sagte beim Spatenstich: „Der Münchner Osten blüht weiter auf: Hier wächst die Stadt in die Zukunft und bekommt gleichzeitig ein neues Highlight auf Schienen. Die Tram Steinhausen macht die attraktiven Büro-, Hotel- und Gewerbestandorte mit ihren vielen neuen Arbeitsplätzen noch attraktiver, stärkt den ÖPNV und damit den Klimaschutz. Deswegen wurde diese Straßenbahnstrecke zuletzt 2014 im Stadtrat auch einstimmig beschlossen. Für die Stadtbezirke Au-Haidhausen, Bogenhausen und Berg am Laim, durch die die neue Strecke verläuft, ist die Tram Steinhausen ein echter Standortvorteil.“
Stefan Hilscher, Geschäftsführer des Süddeutschen Verlages freut sich auf die neue Tram: „Vor unserer Tür entsteht ein neuer Verkehrsknoten im Münchner Osten mit Trambahn, S-Bahn und mehreren Buslinien. Damit rückt die Süddeutsche Zeitung, aber auch unser gern besuchtes Druckzentrum, ein Stück mehr ins Zentrum, was uns alle sehr freut und das gesamte Quartier sicher spürbar aufwerten wird. Der Süddeutsche Verlag ist auch einer der Geburtshelfer der neuen Tram gewesen. Schließlich wird die neue Wendeschleife auf einem ehemaligen SV-Grundstück gebaut. Unsere Mannschaft wird sicher zu den fleißigsten Fahrgästen der neuen Straßenbahn zählen.“
MVG-Chef Herbert König ergänzt: „Die Tram Steinhausen ist ein mustergültiges Beispiel für effiziente ÖPNV-Verbesserung: Wir bekommen knapp 3 Kilometer mehr Netz mit nur 1,3 Kilometer Neubaustrecke, sichern zum richtigen Zeitpunkt eine umweltfreundliche und stadtverträgliche Erschließung und bereichern das ÖPNV-Netz auch darüber hinaus, weil eine neue Tangente zwischen Haidhausen und Berg am Laim entsteht, die an beiden Enden bestens mit dem bestehenden Netz verknüpft wird und durch ihre hohe Attraktivität Autoverkehr vermeiden wird. Wir freuen uns, dass heute endlich der Spatenstich erfolgen konnte und werden unser Möglichstes tun, um die Neubaustrecke noch heuer zu eröffnen.“
Die Fahrzeit zwischen Max-Weber-Platz und S-Bahnhof Berg am Laim wird etwa 8 Minuten betragen. Folgende Haltestellen werden angefahren:
- Max-Weber-Platz (U4/U5; Tram 15, 16, 19; StadtBus 148)
- Flurstraße (StadtBus 148)
- Grillparzerstraße (MetroBus 54, StadtBus 100)
- Einsteinstraße (MetroBus 59)
- Vogelweideplatz
- Riedenburger Straße
- Berg am Laim Bf. (S2, S4, S6; StadtBus 185, 187, 190/191)
Die beiden Haltestellen Grillparzerstraße und Einsteinstraße bestehen bereits. Die Haltestelle am Max-Weber-Platz erhält für die Tram Steinhausen einen zusätzlichen Bahnsteig in Richtung Berg am Laim. Die Haltestellen Flurstraße, Vogelweideplatz, Riedenburger Straße und Berg am Laim werden neu gebaut. Alle Haltestellen bekommen ein Blindenleitsystem (Rippenplatten), eine Wartehalle mit Sitzgelegenheiten, Abfalleimer, Lautsprecher und DFI-Anzeiger. TicketAutomaten sind an den Haltestellen Max-Weber-Platz, Grillparzerstraße, Einsteinstraße (bereits vorhanden), Vogelweideplatz, Riedenburger Straße und Berg am Laim Bf. vorgesehen, Fahrradständer zum Umstieg zwischen Tram und Rad an den Haltestellen Vogelweideplatz, Riedenburger Straße und Berg am Laim (überdacht). Eine MVG Radstation gibt es bereits jetzt am Max-Weber-Platz, Flächen für zwei weitere werden an den künftigen Haltestellen Vogelweideplatz und Berg am Laim Bf. freigehalten.
Bereits im Jahr 2014 wurde an der Truderinger Straße eine ca. 200 Meter lange Stützmauer errichtet. Sie dient zur Absicherung der bestehenden Böschung zum benachbarten DB-Gelände, so dass daneben die Tramtrasse entstehen kann. Die weiteren Bauarbeiten beginnen nun nach dem offiziellen Spatenstich mit Sparten und Erdarbeiten zur weiteren Freimachung der einzelnen Baufelder für den Gleisbau, der Anfang April beginnen soll. Außerdem werden bereits erste Fahrleitungsfundamente gesetzt. In den Sommerferien soll die Neubaustrecke an den Betriebshof angeschlossen werden. Hierfür ist eine Sperrung der Einsteinstraße in stadtauswärtiger Richtung zwischen Leuchtenbergring und Vogelweideplatz nötig. Ferner ist zu diesem Zeitpunkt auch die Errichtung der neuen Haltestellen am Max-Weber-Platz (zusätzlicher Bahnsteig) und an der Flurstraße geplant. Während der gesamten Bauphase bleiben die Zufahrten zu den Grundstücken der Anlieger grundsätzlich möglich.